Schleswig-Holstein rüstet sich gegen Afrikanische Schweinepest

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Tierseuchenübung gestartet

KIEL/BAD SEGEBERG – Mit einer Tierseuchenübung wappnet sich Schleswig-Holstein gegen die Afrikanische Schweinepest. Heute (3. Juni 2015) und morgen trainieren Veterinäre des Landes und der Veterinärämter gemeinsam mit Experten für den Fall eines Ausbruchs. „Wir müssen Sorge dafür tragen, dass das Land gut gerüstet ist, um im Fall der Fälle die Tierseuche schnell in den Griff zu bekommen“, sagte Landwirtschaftsstaatssekretärin Silke Schneider.

Die Afrikanische Schweinepest (ASP) hat seit Anfang 2014 von Osteuropa kommend die EU-Mitgliedstaaten Litauen, Lettland, Estland und Polen erreicht. Neben einem Ausbruch in einem kleinen Hausschweinebestand in Polen wurden in diesem Jahr vor allem weitere Fälle bei Wildschweinen in den baltischen Staaten und Polen festgestellt. Durch den europaweiten starken Tier-, Waren- und Personenverkehr besteht die Gefahr einer Seucheneinschleppung auch in die hiesigen Schweinebestände und in die Wildschwein-Population. Deswegen bereiten sich die betroffenen Behörden in Zusammenarbeit mit den beteiligten Verbänden vor, um schnell reagieren zu können. Die Afrikanische Schweinepest ist für Menschen nicht gefährlich.

Petechiale Blutungen der Ohrmuschel bei einem an Afrikanischer Schweinepest erkrankten Tier. Foto Wikipedia, United States Department of Agriculture
Petechiale Blutungen der Ohrmuschel bei einem an Afrikanischer Schweinepest erkrankten Tier. Foto Wikipedia, United States Department of Agriculture

Schneider appellierte an die Landwirte, Jäger, aber auch Reisende, alle nötigen Schutzvorkehrungen vor einem Eintrag der Seuche zu treffen. Landwirte müssten alle Hygienevorschriften einhalten. Von Jagdreisen in die östlichen Mitgliedstaaten der EU sollte dringend abgesehen werden. Reisende, die aus den betroffenen Ländern wie Polen und den baltischen Staaten kämen, dürften keine Speisereste tierischer Herkunft in der Natur entsorgen. „Sonst steigt die Gefahr, dass Wildschweine und gegebenenfalls Schweine in den Tierhaltungen infiziert werden“, sagte Schneider. Entsprechende Warnplakate des Bundeslandwirtschaftsministeriums (BMEL) wird der Landesbetrieb Verkehr und Straßenbau an den Rastplätzen der Autobahnen A 7 und A 20 anbringen. Daneben hat auch das BMEL an den Tank und Rastanlagen an den Autobahnen in Schleswig-Holstein eine entsprechende Plakatierungsaktion gestartet.
In Schleswig- Holstein wurde im letzten Jahr im Sinne eines Frühwarnsystems das Monitoring auf Afrikanische Schweinepest bei erlegten und verendeten Wildschweinen deutlich erweitert. Es wurden 1382 Proben von Wildschweinen untersucht. Das Monitoring wird in diesem Jahr fortgesetzt.

Im fiktiven Szenario der jetzigen Tierseuchenübung ist die Afrikanische Schweinepest in landwirtschaftlichen Betrieben in Segeberg und Ostholstein ausgebrochen, auch bei Wildschweinen ist der Erreger nachgewiesen worden. Auf dem Gut Hülsenberg im Kreis Segeberg taucht ein neuer Verdachtsfall auf. „Es geht darum, alle Abläufe so zu trainieren, dass wir schnell handlungsfähig sind“, sagte Schneider, die am zweiten Tag an der Übung teilnehmen soll.

Weitere Informationen zur Afrikanischen Schweinepest finden Sie unter:http://www.schleswig-holstein.de/DE/Fachinhalte/T/tiergesundheit/afrikanischeSchweinepest.html

Und beim Friedrich-Löffler-Institut unter:

http://www.fli.bund.de/no_cache/de/startseite/aktuelles/tierseuchengeschehen/afrikanische-schweinepest.html

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