Jersbek – Bei der Aufwertung des Jersbeker Gartens hat ein weiterer Schritt begonnen. Nachdem der Förderverein in den vergangenen Jahren den Grundriss des einstigen Gartenhauses mit Granitplatten markiert und die Wegeverbindung zum Eingang realisiert hat, wird jetzt die einstige Nordterrasse mit dem Blick auf den heutigen Landschaftspark wieder sichtbar gemacht. Auf beiden Seiten werden die Rampen befestigt, Hecken und Eiben werden gepflanzt.
Möglich wurde das durch die Spende eines Vereinsmitglieds. Die Spendenzusage kam im vergangenen anlässlich des zehnjährigen Bestehens des Vereins. Er hatte sich gegründet, nachdem der Kreis im Jahr 2008 seinen Pachtvertrag gekündigt hatte. Seitdem bemüht sich der Förderverein um den Erhalt und die Verschönerung des acht Hektar großen Kerngeländes.
Der Verein kann dabei auf die Unterstützung des heutigen Eigentümers Julius von Bethmann Hollweg rechnen. „Alle sollen sich am Park erfreuen“, sagt er. Auch deshalb kann das Gelände kostenlos besichtigt werden. Seit Beginn der Corona-Krise sei die Besucherzahl deutlich gewachsen, sagt er. Durch die Verkehrssicherungspflicht sei er aber auch verantwortlich dafür, wenn ein Parkbesucher geschädigt wird. Viele Spender haben inzwischen Baumpatenschaften erworben, auch die Kulturstiftung der Sparkasse Stormarn unterstützt die Pflege des Parks.
Zwischen den jJahren 1726 und 1740 legte der damalige Gutsbesitzer Bendix von Ahlefeldt hier einen Barockgarten nach französischem Vorbild an. Dazu gehörte auch das Gartenhaus, das in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts wegen Baufälligkeit abgerissen wurde. Der Park wurde dann in einen Landschaftsgarten nach britischem Vorbild umgewandelt. Aus dieser Zeit sind noch viele Bäume und die Alleen erhalten.
Allerdings ist die Pflege sehr aufwändig. „Jährlich müssen sechs bis zehn Linden ersetzt werden“, sagt Thimo Scheel, der Vorsitzende des Fördervereins. Die Bäume stammen zum Teil noch aus dem 18. Jahrhundert. Sie wurden damals aber zu eng gepflanzt. Bedroht sind sie durch den Brandkrustenpilz, gegen den noch kein Kraut gewachsen ist. „Die abgängigen Bäume werden gefällt und die Stubben gefräst“, sagt Scheel. Damit sollen die Pilz-Mycel im Boden zum Schutz vor Neuinfektionen beseitigt werden.
Bisher hat der Verein etwa 120 000 Euro an Spenden für die Pflege gesammelt. Auch der Eigentümer beteiligt sich mit einer vierstelligen Summe im Jahr. Eine Spendenbox am Eingang steht auch bereit. Der Förderverein vermittelt auch Baumpatenschaften für Neupflanzungen, die 750 Euro kosten. Spenden werden etwa bei Hochzeiten oder Geburten gestiftet. Dafür gibt es auf Wunsch eine Plakette am Eingang und eine Urkunde.
Ob es wie in den Vorjahren ein Sommerfest im Juni geben wird, ist noch nicht sicher.