Soul-Kitchen braucht Unterstützung

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Bargteheide – Es begann als niedrigschwelliges Begegnungsangebot in Zeiten des Corona-Lockdowns. Mittlerweile hat es sich zu einer wichtigen Unterstützung für viele Menschen in Bargteheide entwickelt. Begonnen hatte alles im Winter 2020 im ersten Lockdown. Mit der „Soul-Kitchen“ wurde ein Angebot geschaffen, bei dem sich Menschen unter den damaligen Hygienebedingungen kurz treffen und austauschen konnten. Nebenbei gab es immer ein warmes Essen „to go“. Außerdem wurden Lebensmittel verteilt, die von zwei lokalen Supermärkten stammen und ansonsten entsorgt würden.

Auch heute haben Reinhard Bertram, Maike Beecken und Karlheinz Josten gut 40 Menschen mit Speisen und Lebensmitteln versorgt. Essensausgabe vor der „Villa Wacker“.

Die „Soul-Kitchen“ wurde von Beginn an sehr gut angenommen und verschiedene Menschen nutzen seitdem jeden Dienstag zwischen 15 und 17 Uhr die Möglichkeit, sich vor der „Villa Wacker“ (An den Stücken 49) mit Lebensmitteln und einer warmen Mahlzeit zu versorgen.

Organisiert wird die Soul-Kitchen von der Straßensozialarbeit Bargteheide, die sich am Gemeinwesen orientiert. Jeden Dienstagmorgen holen die Streetworker Lebensmittel von zwei Supermärkten ab und transportieren diese zur Villa. Häufig sind zwei Fahrten notwendig, da nicht alles in einen Pkw passt. Anschließend wird eingekauft und Essen für etwa vierzig Personen zubereitet. Die Kosten werden von der gemeinnützigen tohus GmbH übernommen, der Trägerin für die Straßensozialarbeit. Um kurz vor drei Uhr werden dann vor der Villa ein Pavillon und mehrere Klapptische aufgebaut und es kann losgehen.

„Seit mehreren Monaten kommen viele Besucher schon lange vor Beginn der „Soul-Kitchen“ vor der Villa zusammen und warten darauf, dass es endlich losgeht“, sagt Streetworker Fabian Josten. Wer als erstes da ist, bekommt als erstes, so lautet die Regel. Die Besucher bilden eine Reihe und werden Person für Person bedient. Spätestens seit dem Krieg in der Ukraine hat sich die „Soul-Kitchen“ zu einem relevanten Unterstützungsangebot für viele Menschen entwickelt. Die Zahl derer, die auf die „Soul-Kitchen“ tatsächlich angewiesen sind, wächst beständig.

Mittlerweile ist der Aufwand so gewachsen, dass die Streetworker Unterstützung von ehrenamtlichen Helfern erhalten. Bis zu vier Personen sind dann damit beschäftigt, die Besucher zu bedienen. Damit kommt die „Soul-Kitchen“ an ihre Grenzen und vor allem in einen Rollenkonflikt. „Da die Menge der Lebensmittel von Woche zu Woche variiert, müssen wir oft spontan entscheiden, wer wieviel Lebensmittel erhält, damit alle Besucher etwas abbekommen“ so Josten. Häufig ist es daher notwendig besonders fordernde Personen zu begrenzen, wodurch sich die Atmosphäre der „Soul-Kitchen“ verändert.  Besonders zu Beginn des Angebotes sei es kaum möglich, Gespräche zu führen. Alle sind zufrieden, wenn ihre Taschen halbwegs gefüllt sind.

Der Anspruch der Soul-Kitchen war es zu keiner Zeit, ein geregeltes Versorgungsangebot zu sein. Auch soll es keine Konkurrenz für die Tafel sein. „Projekte wie dieses können nicht eine Antwort auf eine gesellschaftliche Entwicklung sein, in der die Zahl der von Armut betroffenen Menschen wächst und der Bedarf nach Unterstützung steigt“, sagt Josten. Das sei eine politische Aufgabe und die „Soul-Kitchen“ habe nicht das Ziel, eine zweite Tafel zu werden.

Dennoch kommen wöchentlich bis zu vierzig Menschen zusammen und nutzen das Angebot. Bisher ist der Andrang händelbar und die es kommt selten vor, dass die Stimmung mal kippt. Meistens kehrt eine halbe Stunde nach dem ersten Andrang Ruhe ein und dann ist nach wie vor Zeit für Austausch und nette Gespräche. Das Essen ist mittlerweile gegen Ende der „Soul-Kitchen“ regelmäßig alle. Gekocht wird übrigens fast immer vegan.

Da die „Soul-Kitchen“ von immer mehr Menschen genutzt wird, steigen auch die Kosten für Lebensmittel und Material. Da der Pavillon nach über einem Jahr endgültig seinen Geist aufgegeben hat braucht die Initiative einen neuen. „Da wir bei Wind und Wetter draußen stehen, benötigen wir einen robusten, wetterfesten Pavillon, der etwa tausend Euro kostet“, sagt Sozialarbeiter Fabian Josten. Weiterhin werden große Töpfe, Pfannen und Ähnliches benötigt.

Wer die „Soul-Kitchen“ unterstützen will kann das mit einer Spende gerne tun. Das Konto der Evangelischen Stiftung Alsterdorf bei der Bank für Sozialwissenschaft lautet: IBAN: DE32 2512 0510 0004 4444 02, BIC: BFSWDE33HAN. Als Stichwort: sollte SoulKitchen / SP 4300012 angegeben werden. Hilfreich wären auch Name und Anschrift der Spender.

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