Laeiszhallenkonzert am 29. September 2023 um 19:00 Uhr

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„Wir wollen endlich mal ein Werk von einer Komponistin spielen!“ Diesen Wunsch äußerte einige Musikerinnen des JSOA vor einiger Zeit. Beim aktuellen Konzert werden wir diesem Wunsch nun gerecht. Das Konzert beginnt mit der Ouvertüre Nr. 1 e-Moll, op. 23 von Louise Farrenc. Zum Œuvre der 1804 geborene Komponistin gehören Sinfonien, Ouvertüren und Kammermusik. Doch trotz aller Erfolge und Anerkennung seitens einflussreicher Zeitgenossen wie Hector Berlioz oder Robert Schumann stand Farrenc immer im Schatten der dominierenden männlichen Kollegen. Auch als Klavierprofessorin am Konservatorium in Paris erhielt sie lange nicht dasselbe Gehalt wie ihre männlichen Kollegen. 200 Jahre später sind diese Ungleichheiten noch immer nicht beseitigt. Das JSOA möchte mit der Programmauswahl ein Zeichen setzen und auf diese Missstände hinweisen.

Darauf folgt das ein Cellokonzert in e-Moll op. 85 von Edward Elgar. Das Werk, das während der Zeit des 1. Weltkrieges komponiert wurde, ist von Tragik, Melancholie und Abschiedsstimmung geprägt. Die 20-jährige Solistin ist Maike Grammerstorf, die schon seit vielen Jahren im Orchester mitspielt und das Werk mit großer Virtuosität interpretiert.

Nach der Pause erklingt dann die Sinfonie Nr. 8 von Antonín Dvořák. Ganz anders als beim Cellokonzert prägen Lebensfreude, reizvolle Melodien und musikalischer Optimismus dieses Werk. Dvořák wurde schon zu Lebzeiten für seinen Melodienreichtum gefeiert. Auch in seiner 8. Sinfonie verknüpft er eine große Anzahl an Melodien und Themen in allen vier Sätzen. Schon in den ersten Takten erklingt in den Celli, Klarinetten, Hörnern sowie dem ersten Fagott ein sehnsuchtsvolles Thema, das im Laufe des ersten Satzes immer wieder auftaucht und schließlich am Höhepunkt von strahlenden Trompeten übernommen wird. Der 2. Satz, ein ruhiges und langsames Adagio in c-Moll, weist sowohl melancholisch düstere als auch ruhige verträumte Passagen auf. Es folgt ein Walzer in g-Moll, dessen schwungvolle Melodie zunächst in den ersten Geigen erklingt. Zu Beginn des 4. Satzes kündigt ein Trompetenruf das feierliche Finale an. Anschließend tragen die Celli das Hauptthema vor, das stark an tschechische Volksmusik erinnert.

Zum Abschluss wird es – anlässlich des 50-jährigen Bestehen des Trägervereins Jugendorchester Ahrensburg e.V. – eine musikalische Überraschung geben, an der die zwei Schulorchester der Ahrensburger Stormarnschule mitwirken werden. Mehr wird an dieser Stelle noch nicht verraten.

 

Das Jugend-Sinfonieorchester Ahrensburg (JSOA) besteht seit 1968 und hat seitdem auf vielen internationalen Bühnen Erfahrung gesammelt. In über 50 Jahren haben die jungen Musiker:innen nicht nur Werke von Beethoven bis Wagner, sondern auch Film- und Musicalmusik sowie Uraufführungen internationaler zeitgenössischer Komponisten aufgeführt. Weiterhin haben viele Instrumentalisten des Orchesters durch Solokonzerte auch die Möglichkeit einzigartiger Bühnenerfahrung erhalten. Am 30. September 2023 – der Tag nach dem Konzert – wird das JSOA auf eine zweiwöchige USA-Reise aufbrechen. Dort werden die Jugendlichen bei mehreren Jugendorchestern zu Gast sein und sich menschlich und musikalisch austauschen. Dieser Jugendaustausch wird großzügig vom Land Schleswig-Holstein und mit Bundesmitteln des Kinder- und Jugendplans unter Beteiligung der Jeunesses Musicales Deutschland gefördert.

 

Sönke Grohmann, Jahrgang 1988, studierte von 2009 bis 2015 Schulmusik mit Querflöte als Hauptfach an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg und schloss das Studium mit dem Master erfolgreich ab. Darauf aufbauend studierte er von 2015 bis 2017 den Master-Studiengang Chor- und Ensembleleitung an der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover bei Prof. Frank Löhr.

Als Dirigent arbeitete Sönke Grohmann mit verschiedenen Orchestern und Chören: unter anderem mit der Akademischen Orchestervereinigung Göttingen, der Altonaer Singakademie sowie vom Sommersemester 2014 bis zum Wintersemester 2021/22 mit dem collegium musicum der Leibniz Universität Hannover. Im September 2018 übernahm er die Leitung des Jugend-Sinfonieorchesters Ahrensburg und seit Oktober 2021 ist er Dirigent des Orchesters der Universität zu Lübeck.

Termin:

 

Samstag, 29. September 2023, 19.00 Uhr

Laeiszhalle Hamburg, Großer Saal

Johannes-Brahms-Platz 1

20355 Hamburg

 

Programm: Louise Farrenc: Ouvertüre Nr. 1 e-Moll op. 23

Edward Elgar: Cellokonzert e-Moll op. 85

Antonín Dvořák: Sinfonie Nr. 8 G-Dur op. 88

 

Tickets:

 

Tickets für Euro 18,-/16,-/14,- (ermäßigt Euro 12,-/10,-/8,-) online unter jsoa.de/laeiszhalle, im Sekretariat des Jugend-Sinfonieorchesters (Tel.: 04102 – 880316), in der Buchhandlung Stojan in Ahrensburg sowie in Hamburg an der Abendkasse.

 

Ausführende: Jugend-Sinfonieorchester Ahrensburg

Solistin: Maike Grammerstorf (Violoncello)

Musikalische Leitung: Sönke Grohmann

 

 

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