Kunstvördrag – Vortrag im Rahmen der Plattdeutsche Tage 2023

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„Das größte Wunder ist die Wirklichkeit“ – Leben und Werk von Franz Radziwill

In Kooperation mit dem Heimatbund Stormarn und im Rahmen der 22. Plattdeutschen Tage für Stormarn 2023 lädt die Volkshochschule Bargteheide am Mittwoch, den 04.10.2023 ab 19:30 Uhr in den Stadthaus-Saal in Bargteheide herzlich ein. Der Hamburger Referent und Kunsthistoriker Dr. Hans Thomas Carstensen wird dann sein Können zum Besten geben. Er hat bei Martin Warnke über Rembrandts Beziehungen zum Judentum promoviert. Er ist in ganz Deutschland unterwegs als Erzähler von Kunstgeschichten, in denen Leben, Werk und historisches Umfeld großer Künstler als spannende Geschichte präsentiert werden. Mittlerweile hat er fast 2000 Vorträge gehalten. Gegen eine Gebühr von 8.- Euro, zahlbar an der Abendkasse, kann dann alles über das Leben und das Werk von Franz Radziwill auf Plattdeutsch erfahren.

 

Der Bremer Maler Franz Radziwill (1895 – 1983) gilt als der große Außenseiter der deutschen Kunst des 20. Jahrhunderts. Der gelernte Maurer hatte anfangs nach dem Vorbild Chagalls im Stil eines poetisch-märchenhaften Expressionismus gemalt. Doch als er 1923 ins Nordseebad Dangast zieht, ändert er seine Bildsprache radikal: Jetzt entstehen scheinbar wirklichkeitsnahe Landschaftsbilder, die aber auf den zweiten Blick eine übernatürliche und fast magische Ausstrahlung besitzen – „Drohend vertraute Welten“. Den Vorwurf, im provinziellen Dangast mit seiner Realitätstreue den künstlerischen Anschluss zu verlieren, ließ Radziwill von sich abprallen. Für ihn bildete die Wirklichkeit das eigentliche Mysterium des Daseins, und er befand sich im schillernden Zentrum der Malerei: „Der farbigste Teil der Welt liegt zwischen Norwegen und Rotterdam, und Dangast liegt genau in der Mitte – da ist es am allerfarbigsten!“ „Dat grötste Wunner is de Wirklichkeit“ Leven un Wark vun Franz Radziwill: De Moler Franz Radziwill (1895 – 1983) is in eenfache Verhältnisse plattdüütsch in de Wesermarsch groot wurrn un hett eegentlich Murer leert. Awers all fröh faszineerte em de Molerie, un he molt poetische Billers in expressionistische Maneer. As he denn 1923 no Dangast an de Nordsee umtrukken is, verännert he sien Bildsprook radikal. Sien realistische Landschaftsbillers kriegn nu een magische Utstrohlung, denn för Radziwill is de Wirklichkeit dat eegentliche Mysterium in unse Leven, un he weer meern in‘t schillernde Zentrum: „De farbigste Deel vun de Welt liggt twüschen Norwegen un Rotterdam, un Dangast liggt genau in de Meern – dor is dat am buntesten!“

 

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