Beim Theaterverein „Speel mit“ Jersbek bleibt in diesem Jahr der Vorhang zu

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Die Entscheidung ist schwergefallen, aber aufgrund der anhaltenden Corona-Pandemie hat der Vorstand des Theatervereins „Speel mit“ Jersbek einstimmig beschlossen, in diesem Jahr kein Stück aufzuführen. „Das ist das erste Mal in den 30 Jahren seit der Gründung des Vereins, aber unter Corona-Bedingungen wären die Veranstaltungen nicht wie in all den Jahren traditionell mit Geselligkeit, Federweißer und Zwiebelkuchen möglich gewesen. Zudem ist sich der Vorstand auch seiner Verantwortung bewusst, die Sicherheit und Gesundheit der Mitglieder und der Zuschauer zu schützen“, sagte die Vorsitzende Anke Krassow.

Beim Theaterverein „Speel mit“ Jersbek bleibt der Vorhang wegen Corona geschlossen: Regisseurin Kirstin Henke (von links), Anke Krassow, Thimo Scheel, Sönke Timmermann, Souffleuse Helga Tamkus, Ralf Junge, Klaus Möller, Michael Henke, Jörg Reymer und Marga Kutscha wollen 2021 wieder auf die Bühne. Foto: Speel mit/Özren

Der Vorstand habe es sich nicht leicht gemacht, zumal alle Aktiven in den Startlöchern gestanden hätten, um mit Tatkraft und Energie wie gewohnt loszulegen. „Corona hat nicht nur den Alltag von uns allen nachhaltig verändert, sondern bremst eben auch Theateraufführungen und andere Veranstaltungen aus. Events in dieser Größenordnung sind für uns als kleiner Verein bei den gesetzlichen Vorgaben einfach nicht zu stemmen. Wir stehen mit diesem Problem aber nicht allein da. Anderen Vereinen, Verbänden und kleinen Bühnen geht es genauso“, ergänzte die Vorsitzende. Zugleich kündigte sie an, dass der Theaterverein trotz des durch äußere Bedingungen erzwungenen Stopps seine Arbeit fortsetzen und seinen Anteil am Zusammenleben und Zusammenhalt der Dorfgemeinschaft leisten werde.

Im Januar haben die Mitglieder noch mit vielen Gästen bei einem Festessen im Fasanenhof das 30-jährige Bestehen des Vereins gefeiert. An dem Tag nahm Horst Becker nach drei Jahrzehnten seinen Abschied als Vorsitzender und leitete das letzte Mal die Geschicke des Vereins gewohnt souverän bei dieser Veranstaltung. Rückblickend sagte er: „Es ist beeindruckend, welche Vielfalt wir unseren Zuschauern geboten haben.“ Zahlreiche Redner kamen zu Wort. Unter anderem auch Jersbeks Bürgermeister Herbert Sczech und Stormarns Kreispräsident Hans-Werner Hartmuth. Dieser würdigte die langjährige Arbeit des Vereins insgesamt und das Engagement Horst Beckers im Besonderen. „Speel mit“ Jersbek habe die Dorfgemeinschaft geprägt und ein Highlight im Herbst gesetzt, das sich niemand entgehen lassen sollte. Auf einzigartige Weise verbinde der Verein bei seinen Aufführungen die Pflege der plattdeutschen Sprache mit Holsteiner Kultur.

„Umso trauriger ist es, dass es nach all diesen erfolgreichen Jahren und den vielen Theateraufführungen einmal still auf unserer Bühne bleibt“, betonte die stellvertretende Vorsitzende Helga Tamkus. „Wir müssen unser Publikum leider vertrösten und um Verständnis bitten. Aber keine Sorge, im kommenden Jahr wird es wieder heißen: Vorhang auf bei ‚Speel mit‘.“

Das Ensemble hofft sehr darauf, dass 2021 Aufführungen wieder möglich sein werden. „Schließlich lieben wir nicht nur die plattdeutsche Sprache, sondern auch die Schauspielerei. Es macht uns allen viel Freude, Theater zu spielen und unser Publikum zum Lachen und manchmal auch mit einem kleinen Augenzwinkern zum Nachdenken zu bringen“, sagte Regisseurin Kirstin Henke. Der Verein sucht immer neue Mitspielerinnen und Mitspieler, die das Team verstärken wollen. Bei Interesse bitte melden unter der Telefonnummer: (04532) 287816.

 

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