Schwammstadt Bargteheide

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Wir Grünen freuen uns, dass Bargteheide nun die Chance nutzt, eine Schwammstadt zu werden. Die Stadtvertretung hat heute zugestimmt. Damit folgt die Stadt der nationalen Wasserstrategie und setzt auf dezentrale Regenrückhalteeinrichtungen.

Dazu der Fraktionsvorsitzende Matthias Leidner:

 

„Diese Maßnahmen waren bereits Teil eines Antrags der Grünen zur Einführung eines umfassenden Wassermanagements für die Stadt Bargteheide. Dieser Antrag wurde jedoch in den Sitzungen des Ausschusses für Umwelt, Klima und Energie am 2. November 2022 und 23. März 2023 auf Antrag der CDU, mit den Stimmen der WfB und der FDP, von der Tagesordnung gestrichen. Es ist schwer nachvollziehbar, warum dieses wichtige Thema in diesem dafür zuständigen Ausschuss nicht behandelt wurde. Eine inhaltliche Diskussion schien politisch nicht gewollt.“

Angesichts steigender wasserrechtlicher Anforderungen muss Bargteheide sich besser auf die vermehrt auftretenden Starkregenereignisse vorbereiten. Die Einleitungsmengen von Regenwasser in die Vorflutgewässer, und die damit verbundenen Schädigungen, müssen weiter reduziert werden. Erschwert wird dies durch wasserundurchlässige Bodenschichten. Bereits gebaute Regenrückhalteeinrichtungen reichen künftig nicht aus.

Der zusätzliche Speicherbedarf beträgt 27.000 Kubikmeter! Das entspricht etwa 130.000 Badewannenfüllungen oder dem neunfachen Inhalt der Becken des Bargteheider Freibades.  Der notwendige Platz für weitere Regenrückhaltebecken fehlt. Ein Ausbau dazu wäre nur mit unverhältnismäßig hohem finanziellem Aufwand möglich. Eine deutliche Erhöhung der Niederschlagswassergebühr wäre die Folge.

Deshalb sollen zukünftig vermehrt kleinere Speicher direkt auf den Grundstücken entstehen. Alle Grundstückseigentümer (Private, wie auch Öffentliche) werden per Satzung verpflichtet,  8 l pro m² befestigter angeschlossener Fläche zwischenzuspeichern. Bei 100 m² versiegelter Fläche wären das 800 Liter.

Möglichkeiten für eine Zwischenspeicherung von Regenwasser dafür gibt es viele: Gründächer, Rigolen, Mulden, Zisternen oder Regentonnen. Gartenliebhaber wissen schon lange aufgefangenes, weiches Regenwasser zu nutzen.

Leidner weiter: „Wir Grünen werden uns auch dafür einsetzen, dass Betreiber von Zisternen, deren Wasser (Grauwasser) z.B für Toilettenspülung und Waschmaschinen verwendet wird, finanziell entlastet werden.“

Die Zustimmung für Maßnahmen erfolgt nach Stellung eines Entwässerungantrages bei der Stadt Bargteheide. Im öffentlichen Raum sollen Mulden, Gräben, offene Rückhaltungen oder multifunktionale Retentionsflächen entstehen. Diese Maßnahmen verlangsamen den Regenwasserabfluss.

Mit diesen Schritten leistet Bargteheide einen wichtigen Beitrag zur nachhaltigen Stadtentwicklung und passt sich besser an den Klimawandel an.

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