Bargteheide. Das Jagdschloss Malepartus in Bargteheide war am Montagabend Treffpunkt zu einer hochrangigen Diskussion über die Zukunft der Verteidigung Deutschlands. Generalleutnant André Bodemann, Stellvertreter des Befehlshabers im Operativen Führungskommando der Bundeswehr aus Berlin, war auf Einladung der Bundestagsabgeordneten Melanie Bernstein gekommen, um über das Thema „Landesverteidigung neu denken: der Operationsplan Deutschland“ zu sprechen. Das Operative Führungskommando der Bundeswehr verantwortet die nationale Operationsplanung, -führung und -auswertung der Bundeswehr. Es ist auch die zentrale Ansprechstelle für zivile Behörden auf Bundes- und Landesebene.
Kern des Vortrages war die veränderte sicherheitspolitische Lage, in der sich unser Land befindet. Die Rückkehr zur Landesverteidigung in Europa und damit einhergehend die Ausrüstung und Ausbildung der Bundeswehr zu einer einsatzbereiten Verteidigungsarmee erfordert eine gesamtstaatliche Kraftanstrengung, so Bodemann. Dazu gehört die Einbeziehung ziviler Institutionen, der Kommunen und der Wirtschaft. Wirksame Verteidigung wird künftig nicht allein durch die Streitkräfte geleistet werden können. Mit diesem Ziel haben Experten aus allen Bereichen der Bundeswehr in einer gemeinsamen Planungsgruppe aus Bund, Ländern und Kommunen, den sogenannten Operationsplan Deutschland entwickelt. Dieser Plan soll dazu beitragen, die Resilienz von Staat und Gesellschaft gegen äußere Bedrohungen zu stärken.
General Bodemann sprach vor zahlreichen Vertretern der Landesregierung, des Landtages, der Kommunen und besonders der zivilen Hilfsorganisationen. Über 150 Teilnehmende sprachen für das große Interesse an der Thematik in der Region. Schleswig-Holstein spielt durch seine Häfen, seine Verkehrsverbindungen und zahlreiche Dienststellen der Bundeswehr eine zentrale Rolle bei der Verteidigung Deutschlands. André Bodemann beendete seinen Vortrag mit dem Appell, dass wir (wieder) ein echtes Bewusstsein dafür brauchen, dass Bedrohung existiert, die nicht nur die Sicherheitskräfte unseres Landes betrifft, sondern immer auch die Gesellschaft als Ganzes. Erst wenn sich diese Erkenntnis durchgesetzt haben wird, könne der effektive Schutz unseres Landes glaubhaft, nachhaltig und in sich stimmig sein.
