Philip Schlaffer: „Hass.Macht.Gewalt“ – Insider-Bericht eines Nazi-Aussteigers

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Trittau – Wie wird man zum Rechtsextremen und wie gelingt ein Ausstieg aus der rechtsextremen Szene? Fragen, die viele Menschen beschäftigen. Antworten darauf gibt es am Donnerstag, 18. Dezember, von einem, der es genau wissen muss: Philip Schlaffer, Aussteiger aus der rechtextremen Szene, berichtet an diesem Abend im Forum der Hahnheide-Schule aus eigener Erfahrung über Mechanismen von Radikalisierung und klärt über Gefahren des Rechtsextremismus auf.

Schlaffer war früher unter anderem in der rechtsextremen Musikszene, als Gründer und Anführer der neonazistischen „Kameradschaft Werwolf“ in Wismar sowie im Rockermilieu aktiv und wurde auch straffällig. Er bezeichnet sich selbst als „ehemaliger Neonazi, Gewalttäter und krimineller Rocker“.

Heute setzt sich Schlaffer als Antigewalt- und Deradikalisierungstrainer für Aufklärung und Prävention gegen Extremismus ein. Der Abend ist eine Einladung zum Reflektieren für alle, die sich mit demokratischen Werten und gesellschaftlichem Zusammenhalt auseinandersetzen möchten.

Dass Philip Schlaffer nach Trittau kommt, liegt am Runden Tisch Trittau. Das Bündnis hat, in Kooperation mit der Demokratie AG der Hahnheide Schule, den Aussteiger eingeladen, über seine Erfahrungen zu sprechen. „Wir freuen uns sehr, dass wir Philip Schlaffer gewinnen konnten, über seine Vergangenheit zu sprechen. Es ist das eine, Berichte über darüber zu hören oder zu lesen. Das andere ist, einen Menschen zu treffen, der in der Szene aktiv war, der genau weiß, wovon er spricht“, erklärt Kerstin Kuhlmann-Schultz vom Orga-Team des Runden Tisches Trittau.

Janis Kort von der Demokratie AG der Hahnheide Schule erklärt: „Mir persönlich ist Demokratie sehr wichtig. Durch sie ist unser Leben so wie es ist, sie ermöglicht uns Meinungsfreiheit, Versammlungsfreiheit und viele weitere Rechte. Besonders in der Schule spielt Demokratie eine große Rolle. Auch deshalb habe ich mich entschieden, auf die Hahnheide-Schule zu gehen, denn dort ist dieses Thema besonders präsent und wird stark gefördert. Ich kenne keine andere Schule, an der Demokratie so präsentiert und vermittelt wird wie hier. Sie bietet einen entspannten Lernraum und ein gutes Miteinander, ohne dass man Angst haben muss, in die Schule zu gehen. Insgesamt kann ich daher mit gutem Gewissen sagen, dass die Demokratiebildung an unserer Schule sehr gelungen ist und wirklich jede Schülerin und jeden Schüler bewusster für dieses Thema macht.“

Der Insiderbericht des Nazi-Aussteigers Philip Schlaffer beginnt am Donnerstag, 18. Dezember, um 19 Uhr im Forum der Trittauer Hahnheide-Schule.
Der Eintritt für Schülerinnen, Schüler, Auszubildende, Studentinnen, Studenten ist frei. Alle anderen werden um eine Spende gebeten.

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