Arbeitslosenquote mit 4,5 Prozent jedoch unverändert
Im März ist im Kreis Stormarn erstmals nach drei Monaten die Arbeitslosigkeit wieder
zu einem Vormonat gesunken. Zuletzt war dies im November der Fall gewesen. Aktuell
sind 35 Menschen weniger gegenüber Februar bei der Agentur für Arbeit Bad Oldesloe
und dem Jobcenter Stormarn arbeitslos gemeldet. Ihre Gesamtzahl beträgt im
zurückliegenden Monat 6.084. Der Rückgang hat sich jedoch nicht auf die
Arbeitslosenquote ausgewirkt. Sie liegt im März unverändert bei 4,5 Prozent.
Vor einem Jahr waren im März 5.582 Menschen arbeitslos gewesen, 502 weniger als
aktuell. Die Quote lag seinerzeit bei 4,2 Prozent.

„Nach drei Monaten registrieren wir im März erstmals wieder einen Rückgang der
Arbeitslosigkeit. Das Minus um 35 zum Februar fällt dabei eher gering aus und bleibt
auch ohne Einfluss auf die Arbeitslosenquote. Sie liegt jetzt den dritten Monat in Folge
unverändert bei 4,5 Prozent. Es bleibt dabei, dass sich die Arbeitslosigkeit auf einem
höheren und die Zahl vakanter Stellen auf einem niedrigeren Niveau bewegen als vor
einem Jahr. Die schwächelnde Konjunktur sowie der Ukraine-Krieg und
Fluchtmigration beeinflussen weiterhin den Arbeitsmarkt. Auch strukturelle
Veränderungen, wie die Digitalisierung und Dekarbonisierung der Wirtschaft
hinterlassen Spuren auf dem Arbeitsmarkt“, sagt Kathleen Wieczorek, Chefin der
Agentur für Arbeit Bad Oldesloe zu den aktuellen Arbeitsmarktdaten für den Kreis
Stormarn. „Was die Personalnachfrage angeht, liegt die Zahl der vakanten Stellen
weiterhin bei über 2.000. Auch sie hat sich zum Vormonat kaum verändert. Die
Stormarner Unternehmen suchen weiterhin neue Beschäftigte. So haben sich in
diesem Monat 420 Jobsuchende und damit so viele wie seit September nicht mehr
wieder in eine Beschäftigung abmelden können. Die Stellenbesetzung bleibt
unverändert eine Herausforderung für die Personalverantwortlichen in den Betrieben.
Für knapp 80 Prozent der gemeldeten Stellen wird ausgebildetes oder höher
qualifiziertes Personal gesucht, dabei hat die Hälfte der Jobsuchenden im Kreis keine
abgeschlossene Berufsausbildung. Damit scheidet der Großteil der Jobangebote für
sie aus. Das zeigt, dass die berufliche Aus- und Weiterbildung der Schlüssel für die
Jobsuche und eine größere Arbeitsplatzsicherheit ist.“
Sozialversicherungspflichtige Stellen
Dem gemeinsamen Arbeitgeber-Service von Arbeitsagentur und Jobcenter sind im
März 328 neue sozialversicherungspflichtige Stellen gemeldet worden. Damit sind
aktuell insgesamt 2.053 sozialversicherungspflichtige Stellen im Kreis Stormarn zu
besetzen, zwölf oder 0,6 Prozent weniger als im Vormonat. Im Vergleich zum
Vorjahresmonat sind dies 206 Stellen weniger (minus 9,1 Prozent). „Mit dem Ende der
Wintermonate hat die Zahl der Stellen aus den witterungsabhängigen Bereichen wie
dem Baugewerbe und dem Garten- und Landschaftsbau in diesem Monat wieder etwas
zugenommen. Ebenso findet im Gesundheits- und Sozialwesen ein Stellenplus bei den
neu gemeldeten Stellen“, so die Agenturchefin.
Unterbeschäftigung
Die Unterbeschäftigung zeigt, wie viele Menschen im Kreis Stormarn insgesamt auf
der Suche nach einer neuen Beschäftigung sind. „Die die Zahl der Unterbeschäftigten
beträgt aktuell 7.897. Die Unterbeschäftigungsquote liegt unverändert zum Vormonat
bei 5,8 Prozent. Im März des Vorjahres lag sie bei 5,6 Prozent“, so Wieczorek.
Nicht als arbeitslos gezählt werden beispielsweise Teilnehmende an
Weiterbildungsmaßnahmen und in Arbeitsgelegenheiten oder Arbeitsuchende, die
derzeit arbeitsunfähig erkrankt sind, sowie geflüchtete Menschen, die einen Sprach-
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oder Integrationskurs oder eine der berufsvorbereitenden Maßnahmen der
Arbeitsagentur oder des Jobcenters besuchen. Sie alle werden zusätzlich zu den
arbeitslos gemeldeten Menschen in der Statistik zur Unterbeschäftigung erfasst, die
die Agentur für Arbeit ebenfalls monatlich veröffentlicht.
Ausbildungssuche: Unterstützung der Berufsberatung nutzen
Die Unternehmen im Kreis Stormarn brauchen und suchen Ausbildungs- und
Fachkräftenachwuchs. Seit Herbst vergangenen Jahres haben sie der Arbeitsagentur
bisher insgesamt 1.196 Ausbildungsstellen gemeldet. Für 767 und damit gut zwei
Drittel sind aktuell aber noch keine Auszubildenden gefunden.
Daher appelliert die Agenturchefin an alle Ausbildungssuchenden, insbesondere die,
die sich bislang nicht bei der Berufsberatung der Arbeitsagentur gemeldet haben:
„Nutzt jetzt die vielen Angebote für den Berufsstart und die Unterstützung unserer
Berufsberatung, um euch bei der Suche nach dem richtigen Ausbildungsberuf und
Ausbildungsplatz helfen zu lassen.“
Die Zahl der Ausbildungsinteressierten liegt aktuell knapp unter der des Vorjahres. Seit
dem Herbst des vergangenen Jahres haben sich 610 junge Menschen aus dem Kreis
Stormarn als Ausbildungsbewerberin oder -bewerber bei der Berufsberatung der
Arbeitsagentur gemeldet, dreizehn oder 2,1 Prozent weniger als im Vorjahr. „Es bleibt
eine deutliche Lücke zwischen dem Ausbildungsangebot und den
Ausbildungsbewerberinnen und – bewerbern. Die Situation ist weiterhin eine
Herausforderung für die Ausbildungsbetriebe“, so Wieczorek. „Auf der anderen Seite
bieten sich den jungen Menschen damit gute Chancen für ihren ersten Schritt in die
Berufswelt. Der Berufseinstieg über eine qualifizierte Berufsausbildung ist mit jedem
Schulabschluss möglich.“
Kontakt zur Berufsberatung können Jugendliche auf mehreren Wegen aufnehmen,
erklärt die Agenturchefin: „Unsere Berufsberaterinnen und Berufsberater sind an allen
Schulen regelmäßig vor Ort und bieten dort Sprechstunden an. Daneben sind unsere
Hotline 0 45 31 / 167 154 oder der Kontakt per eMail an
badoldesloe.berufsberatung@arbeitsagentur.de weitere Wege, eine Beratung oder
Unterstützung zu erhalten.“