Bargfeld-Stegen – Als einzige Klinik beteiligt sich das Heinrich Sengelmann Krankenhaus (HSK) auch in diesem Jahr wieder an der Aktion „Offener Garten“ und präsentiert am 20. und 21. Juni von 11 bis 17 Uhr seinen Garten für die Sinne.
Der Garten für die Sinne in Bargfeld-Stegen ist der größte Garten seiner Art in Schleswig-Holstein, der an dem Aktionswochenende seine Türen für Besucher öffnet. Aber nicht nur wegen seiner Größe ist der Gerontogarten im HSK etwas ganz Besonderes: dieser Garten erweitert die Räume der Station für Gerontopsychiatrie in die Natur hinein. Auf 3.000 Quadratmetern können die Patientinnen und Patienten – ältere Menschen mit seelischen und körperlichen Erkrankungen – beispielsweise Depressionen und Demenzen – die Natur mit allen Sinnen erfahren. Bei Demenzpatienten kommt es häufig vor, dass das unmittelbare Erleben von Gerüchen und Farben Erinnerungen weckt – sie fühlen sich wohl in der Geborgenheit der mit dem Sinneserleben einhergehenden positiven Gefühle. Daher sind Beete und Rabatte so angelegt, dass zu jeder Jahreszeit etwas blüht, leuchtet oder duftet. Aromen und Naturgeräusche regen an und bauen Stress ab. Die Patienten können die Natur ertasten, an Blumen riechen und Obst schmecken. Ein barrierefreier Rundgang ohne Sackgassen und unnötige Kreuzungen schafft Orientierung und kommt gerade Menschen mit Demenzen entgegen. Die Gartenanlage bietet den Patientinnen und Patienten einen geschützten Raum, in dem sie sich selbständig und dennoch sicher bewegen können. Menschen mit Demenzen leiden häufig unter Bewegungsdrang, dem sie im „Gerontogarten“ beschützt nachgeben können. Der Heilungsprozess der Menschen kann dadurch unterstützt und gefördert werden. „Die positive Wirkung auf die Sinne führt bei einem Großteil der Patientinnen und Patienten dazu, dass wir das Therapie- und Behandlungsbündnis stärken, die Befindlichkeit und das Sich-Wohl-Fühlen sowie psychotherapeutische Prozesse verbessern und dadurch manchmal weniger Medikamente einsetzen können“, erklärt der zuständige Oberarzt Dr. Tibor Simonsen.
Außerdem bietet die Anlage Platz für geselliges Beisammensein mit anderen Patienten, Gästen und Familienmitgliedern.
Der Garten für die Sinne ist ein anspruchsvolles Projekt, das nur durch finanzielle Unterstützung realisiert und gepflegt werden kann. Jede finanzielle Unterstützung hilft, die Anlage für die Patientinnen und Patienten weiter auszubauen und zu erhalten. Wer das Projekt unterstützen möchte, kann am Tag des Offenen Gartens die aufgestellten Spendenboxen nutzen oder zu jeder Zeit das Spendenkonto: 444 4402, Bank für Sozialwirtschaft, Stichwort „Gerontogarten“.
Für Interessierte gibt es auch außerhalb des Tags der offenen Gartens die Möglichkeit, sich den Garten für die Sinne anzuschauen und sich über das Konzept zu informieren.