Am Sonntag, dem 13. März gestaltet der Kammerchor der Schloßkirche eine Passionsmusik. Im Mittelpunkt des Programms steht „Via crucis“ von Franz Liszt – ein hoch expressives und selten gespieltes Spätwerk des Komponisten, das die 14 Stationen des Kreuzwegs Jesu meditiert.
Die Kreuzwegandacht als Betrachtung der Leidensstationen Jesu Christi ist eine aus dem Mittelalter stammende, eher volkstümliche Andachtsform. Christliche Pilger haben sie an den historischen Stätten in Jerusalem und Palästina kennengelernt und mit nach Europa gebracht. Seit etwa 1600 gibt es die Tradition der „14 Stationen“.
Liszts Kreuzwegkomposition liegt eine ungewöhnliche Textmischung zugrunde: Lateinische Zitate aus den Passionsberichten der Evangelisten, Gregorianik (Hymnus „Vexilla regis“ und Sequenz „Stabat mater“) und deutsche evangelische (!) Choräle: „O Haupt voll Blut und Wunden“ und „O Traurigkeit, o Herzeleid“.
1861 empfing Liszt in Rom die „niederen Priesterweihen“. Damit begann, nach den Lebensabschnitten als reisender Klaviervirtuose und als Hofkapellmeister in Weimar, seine dritte Schaffensperiode. Charakteristisch für seinen Spätstil ist ein satztechnisch asketischer Minimalismus und eine hoch expressive spätromantische Harmonik an den Grenzen der damaligen Tonalität.
Neben dem Kammerchor der Schloßkirche wirken Christfried Biebrach (Bariton) und Andreas Fabienke (Orgel) mit, der auch Orgelwerke von Johann Sebastian Bach zum Programm beiträgt. Die Leitung hat KMD Ulrich Fornoff.
Das Konzert in der Schloßkirche beginnt um 17 Uhr. Der Eintritt ist frei. Am Ausgang wird um eine Kollekte für die SchloßKirchenMusik gebeten.