Bargteheide – Der achte Jahrgang an der Bargteheider Anne-Frank-Schule hatte sich in der vergangenen Woche ganz dem Theater verschrieben. „Romeo und Julia“ stand auf dem Programm, aber in zeitgemäßer Form. Die 98 Schüler hatten dabei kompetente Unterstützung. Drei ausgebildete Musical-Profis bereiten sie auf die Aufführung auf der Bühne des Ganztagszentrums vor.
Möglich macht das die Hamburger Stahlberg-Stiftung. Sie hat das Projekt M@S ins Leben gerufen, was für Musical in der Schule steht. Eine Woche lang bereiten deren Profis die Schüler auf ihre Aufführung vor, sie erhielten Unterricht in Tanz, Schauspiel und Gesang. Gabi Blonski hat die Texte für die Stiftung verfasst, Constantin Stahlberg die Musik. „Der Text ist gekürzt und so geschrieben, dass dieses Projekt mit 100 Schülern in vier Tagen machbar ist“, sagte Lehrerin Christiane Hemming.
Im Stück trifft eine Schülergruppe auf den Dramatiker Shakespeare, der ihnen sein Stück erklärt. Das verursacht schon sprachliche Verwicklungen. Zum Kommunikationsproblem tritt das Unverständnis der Gebräuche im 17. Jahrhundert. Der gemeinsame Blick auf die Geschichte der tragisch Liebenden vermischt sich allmählich mit der Lebenswelt aller Beteiligten. Dazwischen bewegen sich Romeo und Julia pantomimisch.
„Viele bereiten sich sehr intensiv vor“, lobt Christiane Hemming die Schüler. Damit gehe der Grundgedanke der Stiftung auf: Respektvollen Zusammenhalt fördern und den Ehrgeiz zum Mitmachen wecken. „Es ist super, die Schüler mal ganz anders zu erleben“, sagt sie.
„Aus dem Bauch heraus sprechen und so langsam, dass das Publikum den Text gut versteht“, hat Jonah Schleuß bei den Proben gelernt. „Ich konnte zwischen den Rollen Romeo und Shakespeare wählen“, sagt Er wählte Letzteren. „Jetzt muss ich drei Seiten Text lernen.“ Es mache ihm aber viel Spaß, sich in eine andere Rolle zu versetzen.
