„Mystik und Widerstand“

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Zum Gedenken an Dorothee Sölle

Der Förderverein St. Johannes Ahrensburg präsentiert: Einen Filmabend

am Dienstag, den 8. November, um 19.30 Uhr in der St. Johanneskirche Ahrensburg, Rudolf-Kinau-Straße 19

Am Dienstag, 8. November zeigt der Förderverein St. Johannes einen Film über Dorothee Sölle. © Grupo Sal
Am Dienstag, 8. November zeigt der Förderverein St. Johannes einen Film über Dorothee Sölle. © Grupo Sal

 „Die Religion des 3. Jahrtausends wird mystisch sein oder absterben.“

Die deutsche evangelische Theologin Dorothee Sölle (1929–2003) provozierte mit berühmten Sätzen wie diesen. Dorothee Sölle trat für ein zeitgemäßes Christentum ein, welches sich auch politisch positioniert. Der Förderverein St. Johannes Ahrensburg zeigt am Dienstag, 8. November, ab 19.30 Uhr in Gedenken an ihre Person und ihr Wirken den Film „Mystik und Widerstand“ in der St. Johanneskirche (Rudolf-Kinau-Straße 19). Der Film des Berliner Filmemachers Rüdiger Sünner zeichnet die Lebenswege dieser außergewöhnlichen Frau nach, die sich maßgeblich in der Friedensbewegung der 1980er-Jahre, aber auch für die Emanzipation der Frau einsetzte. Neben ihrem politischen Engagement beschäftigte sie sich auch mit den Texten großer Mystiker. Für Sölle ist Mystik Widerstand, wobei mystische Frömmigkeit die Menschen von innen heraus zu einer größeren Hoffnung verändern könne.

In ruhiger Weise und mit eindringlichen Bildern werden die Stationen im Leben von Dorothee Sölle aus verschiedenen Perspektiven dargestellt. Außerdem werden  Interviews mit Familienmitglieder und Persönlichkeiten wie der ehemaligen Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages Antje Vollmer und der früheren Bischöfin Margot Käßmann gezeigt.

Dorothee Sölle initiierte die „Politischen Nachtgebete“ vor dem Hintergrund des Vietnamkriegs. Politische Diskussionen und Informationen wurden bei diesen Gebeten mit einer Meditation biblischer Texte und einer Predigt verbunden. Gesellschaftlich relevante Theme,n wie der Terrorismus der Baader-Meinhof-Gruppe oder die Bundestagswahlen, prägten die Veranstaltungen in der Kölner Antoniterkirche. Für sie gehörten Glaube, Politik, Beten und Handeln zwangsläufig zusammen. Auch Themen wie Holocaust und Nationalsozialismus hielten Sölle in Atem und veranlassten sie schließlich auch dazu, der Friedensbewegung beizutreten. In den 1980er-Jahren trat sie gegen den Nato-Doppelbeschluss zur Nachrüstung ein.

Dorothee Sölle, die in den USA lehrte, blieb eine Anerkennung im deutschen Universitätsbetrieb versagt. Im Rahmen ihres gesellschaftlichen Engagements kämpfte sie für mehr Selbstbestimmung von Frauen in Kirche und Gesellschaft. 2003 verstarb Dorothee Sölle nach einer Lesung in Göppingen.

Noch heute regen die Positionen und das Wirken Dorothee Sölles zum Nachdenken an. Der Film, der auch den Titel eines 2014 über Dorothee Sölle erschienenes Buch trägt, wird im Rahmen der ökumenischen Friedensdekade vom 7. bis 16. November 2016 in der St. Johanneskirche gezeigt.

Der Eintritt ist frei, Spenden dienen dem Erhalt der St. Johanneskirche.           

 

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