DGB Stormarn: Positive Effekte der Mindestlohnerhöhung

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 Der gesetzliche Mindestlohn wurde zum 1. Januar 2017 erstmals seit seiner Einführung im Januar 2015 angehoben und beträgt nun 8,84 Euro pro Stunde. Das nimmt der DGB Kreisverband Stormarn zum Anlass, einen Blick auf die Beschäftigten- und Verdienstentwicklung seit Einführung des Mindestlohns zu werfen. Eine aktuelle Analyse des DGB belegt erneut positive Effekte.

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„Der Mindestlohn hat vielen Beschäftigten im Kreis Stormarn und bundesweit ein kräftiges Lohnplus beschert“, so der Kreisverbandsvorsitzende, Heiko Winckel-Rienhoff. „Auch die Stormarner Vollzeitbeschäftigten, die nach Mindestlohn bezahlt werden, haben ab sofort monatlich 55 Euro mehr in der Tasche“, sagt der Vorsitzende.

Die Zahl der ausschließlich als Minijobberinnen und Minijobber beschäftigten im Landkreis ist zwar nur um 0,4% zurückgegangen, jedoch sind deutlich mehr sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze, nämlich über 2.700, entstanden. Das lässt darauf schließen, dass der Mindestlohn positive Effekte auf die Verdienst-, und Beschäftigungsentwicklungen hat. Dies belegen besonders die Beschäftigungszuwächse in den Mindestlohn-relevanten Branchen: Die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten im Gastgewerbe stieg um 2,7%; im Bereich der sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen um 5,4%. Bundesweit arbeiten jedoch nach wie vor deutlich mehr Frauen im Niedriglohnbereich als Männer. Dieser Trend zeigt sich auch im Kreis Stormarn. Während etwa 40 Prozent der Männer im Landkreis in einem Minijob arbeiten, liegt der Anteil der Frauen bei knapp 60 Prozent.

DGB-Kreisverbandsvorsitzende Heiko Winckel-Rienhoff ist überzeugt, dass der gesetzliche Mindestlohn weiterhin zu mehr Gerechtigkeit und Konjunkturimpulsen führen wird. „Die Erhöhung des Mindestlohnes stärkt die soziale Gemeinschaft und die Kaufkraft für und in Stormarn“, sagt Winckel-Rienhoff. „Mit der Einführung des Mindestlohns ist nur ein erster wichtiger Schritt vollzogen worden. Aber die Erhöhungen müssen zukünftig deutlich höher ausfallen, wenn die vom Mindestlohn betroffenen Menschen davon menschenwürdig leben sollen und alt werden können, denn eines ist sicher: Alle, die heute Mindestlohn erhalten, sind die Armutsrentner von morgen.“

Wichtig sei nach wie vor eine wirksame Überwachung. „Damit der Mindestlohn aber auch überall ankomme, sind wirksame Kontrollen wichtig, auch in kleineren Betrieben. Deshalb fordern wir weit mehr als die zugesagten 1.600 zusätzlichen, bundesweiten Stellen beim Zoll auch für die Finanzkontrolle Schwarzarbeit“, erklärt der Vorsitzende.

„Ausnahmen beim Mindestlohn müssen weg und neue darf es nicht geben“, fordert der Vorsitzende aus Stormarn. Flüchtlinge, die sich mit ihren Rechten noch nicht auskennen, dürfen nicht als billige Arbeitskräfte ausgenutzt werden. Arbeitgeber dürfen nicht eingeladen werden, neue Umgehungsmodelle gegen den Mindestlohn zu nutzen. Dies würde auch zur Spaltung von Belegschaften und Unmut in den Betrieben führen.

Mehr Informationen zum Mindestlohn unter www.mindestlohn.de

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