„150 Jahre Kreis Stormarn – Norderstedt im Bild“

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Erinnern Sie sich noch an den 10000. Einwohner Harksheides? Das Volksfest zum 60-jährigen Jubiläum der Namensgebung von Glashütte? Oder die Endloskerzen der Wachswarenfabrik Dreyer?

Nein?! Wer jetzt neugierig geworden ist, sollte sich den 9. Februar 2017 vormerken. Das Kreisarchiv Stormarn zeigt mit seinem Kooperationspartner, dem Stadtarchiv Norderstedt, um 19 Uhr im Stadtmuseum, Friedrichsgaber Weg 290, den Bildvortrag „150 Jahre Kreis Stormarn – Norderstedt im Bild“. Die Historikerin Barbara Günther wird Sie auf eine kurzweilige und informative Bilderreise durch die Vergangenheit der beiden ehemaligen Stormarner Gemeinden Harksheide und Glashütte mitnehmen. Der Eintritt ist frei.

Norderstedt: Glashütte: 60-jähriges Jubiläum der Umbennung in Glashütte: Festumzug: vorne zuschauer, dahinter teilnehmende Wagen, 1956 Fotos: Kreisarchiv

Zum Kreisjubiläum gibt das Kreisarchiv Stormarn mit der Vortragsreihe „150 Jahre Kreis Stormarn – 15 Orte im Bild“ vom 10. Januar bis 28. Februar 2017 Einblick in seine umfangreichen Bildsammlungen. Tausende Fotos, Dias, Luftbilder und Ansichtskarten bilden das visuelle Gedächtnis des Kreises – eine wahre Fundgrube, die bislang nur in Teilen erschlossen ist. Viele Abbildungen stammen aus Nachlässen bedeutender regionaler Fotojournalisten wie Raimund Marfels, sind Hinterlassenschaften begeisterter Hobbyfotografen oder wurden von Kreisbehördenmitarbeitern zu verschiedensten Anlässen aufgenommen.

Von den frühen 1950er Jahren bis zur Entstehung der Stadt Norderstedt 1970 reicht die Zeitspanne des Vortrags. Dabei werfen die teilweise noch nie gezeigten Bilder Schlaglichter auf den Wandel und die teilweise rasante Entwicklung der beiden Gemeinden Harksheide und Glashütte. Sie entführen die Betrachter in eine heute manchmal fremd erscheinende Vergangenheit der noch landwirtschaftlich geprägten Dörfer mit Bauernhäusern und Kopfsteinpflasterstraßen. Straßennamen wie Schmuggelstieg oder eine alte Torffabrik verweisen auf die frühere Geschichte der Orte zwischen Heidelandschaft und Mooren an der Grenze zu Hamburg.

Norderstedt: Harksheider Wachswarenfabrik: Führung durch die neue Werkshalle: Dieter Dreyer zeigt Landrat Wennemar Haarmann und Bürgermeister Carl Lange eine Produktionsmaschine, 1964
v.l.n.r.: Carl Lange, Dieter Dreyer, Wennemar Haarmann

Manchmal lassen die Fotografien auch Altvertrautes wieder lebendig werden wie das 60-jährige Jubiläum der Umbenennung Tangstedterheides in Glashütte im Jahr 1956. Mit dem neuen Namen sollte an die kurze Zeit einer Glasschmelze im 18. Jahrhundert erinnert werden. Ein Festumzug mit prächtig geschmückten Festwagen und der Festakt am Gedenkstein erfreuten die Zuschauer, und auf dem anschließenden Volksfest vergnügten sich Jung und Alt.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wuchs vor allem Harksheide immens. Die beiden südlichen und nördlichen Ortsteile wurden durch die neue Mitte Falkenberg mit Rathaus, Schulen, Wohngebieten und Freizeiteinrichtungen verbunden. So konnte 1960 stolz bereits der 10000. Einwohner begrüßt werden. 1963 erlangte Harksheide gar überregionale Berühmtheit als größtes Dorf der Bundesrepublik mit nun gut 12.000 Bewohnern, von denen die Hälfte in Falkenberg wohnte.

Diese Entwicklung begünstigte auch die Ansiedlung neuer Firmen. Die Wirtschafts- und Aufbaugesellschaft Stormarn setzte in Harksheide eines ihrer ersten Gewerbegebiete im Kreis um, im Volksmund Stonsdorf benannt nach einer bekannten ansässigen Firma. Auch in Glashütte entstanden gewerbliche Flächen an der Robert-Koch-Straße. Da wundert es nicht, dass der Landrat des Kreises Stormarn, Wennemar Haarmann, ein gern gesehener Gast bei Betriebsbesichtigungen war. Bei der Wachswarenfabrik Dreyer ließ er sich 1964 das Prinzip der Endloskerze vorführen.

Vortragsreihe ‚150 Jahre Kreis Stormarn – 15 Orte im Bild‘

Das Programm der gesamten Vortragsreihe finden Sie unter www.kreisjubiläum.de sowie unter www.kreis-stormarn.de. Das Kreisarchiv hat einen Begleitband herausgegeben, der zu jedem Vortrag 10 interessante Bilder mit Beschreibung enthält, also 150 Bilder insgesamt.

Er ist erhältlich für 20 € über den Buchhandel oder das Kreisarchiv.

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