Bauland ist in Stormarn merklich teurer geworden

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Der Gutachterausschuss für Grundstückswerte hat die aktuellen Bodenrichtwerte für den Kreis Stormarn ermittelt

Schwere Zeiten für all diejenigen, die in Stormarn auf der Suche nach Bauland sind: In den letzen 2 Jahren hat sich Bauland erheblich verteuert, in einigen Gemeinden sogar um bis zu 25 %. Die Nachfrage nach Immobilien und Bauland ist derzeit sehr groß, das Angebot jedoch eher bescheiden. Die höchsten Kaufpreise werden nach wie vor in Südstormarn und speziell im unmittelbaren Hamburger Randgebiet erzielt. Das ist das Ergebnis der aktuellen Auswertungen des Gutachterausschusses für Grundstückswerte im Kreis Stormarn.

Seit über 50 Jahren ermittelt der Gutachterausschuss Bodenrichtwerte – das sind durchschnittliche Bodenwerte für Grundstücke auf der Grundlage tatsächlicher Verkäufe – für das ganze Kreisgebiet. In mehreren Sitzungen in den vergangenen Wochen hat der Ausschuss unter Vorsitz von Stefan Leutelt, Leiter des Fachdienstes Bauverwaltung der Kreisverwaltung, die Richtwerte für erschlossene Baulandflächen (Wohnen und Gewerbe) und für Flächen der Land- und Forstwirtschaft zum Stichtag 31. Dezember 2016 ermittelt. Bodenrichtwerte stellen die aktuelle Situation am Immobilienmarkt für die vorgenannten Nutzsarten dar und beziehen sich auf Grundstücke mit ortstypisch durchschnittlichen Eigenschaften.

Bei der aktuellen Bodenrichtwertermittlung wurde ein besonders hoher Anstieg der Kaufpreise für Einfamilienhausgrundstücke festgestellt. In den Städten, größeren Gemeinden und im Hamburger Randgebiet lag der Anstieg der Bodenrichtwerte in der Regel zwischen 10 % und 25 % im Vergleich zu den Verkäufen von vor 2 Jahren.

Bei Gewerbegrundstücken lag der Anstieg der Bodenrichtwerte meist zwischen 5 % und 15 %, bei Wohn- und Geschäftshausgrundstücken in Zentrumslagen stagnierten viele Bodenrichtwerte, z. T. waren einige Werte auch leicht rückläufig.

Die Ackerlandpreise sind nach dem kräftigen Anstieg der letzten Jahre dieses Mal nahezu konstant geblieben.

Die Arbeitsgrundlage für den Gutachterausschuss bildeten ca. 3.350 Immobilienkaufverträge aus den Jahren 2015 und 2016. Damit wurden im Vergleich zum Zeitraum 2013 / 2014 im Kreis Stormarn knapp 30 % weniger Immobilienkaufverträge geschlossen (2013/2014: ca. 4.700 Veträge). Die Notare sind nach dem Baugesetzbuch verpflichtet, dem Gutachterausschuss alle Grundstückskaufverträge für diese statistischen Zwecke zur Verfügung zu stellen. Außerdem ist die Geschäftsstelle des Gutachterausschusses bemüht, in vielen Kauffällen zusätzliche Informationen mittels Fragebögen über den Kaufgegenstand von den Kaufparteien zu bekommen, um möglichst viel verwertbares Material zur Verfügung zu haben.

„Jährlich mehr als 5.000 telefonische und schriftliche Anfragen nach Bodenrichtwerten und anderen Dienstleistungen und knapp 25.000 Informationsabfragen auf unserer Internetseite dokumentieren, dass in der Bevölkerung ein großes Interesse an unserer Arbeit besteht“, folgert Stefan Leutelt. „Je mehr Informationen uns durch Kaufverträge und zurückgegebene Fragebögen zur Verfügung stehen, desto detaillierter können wir über die aktuellen Entwicklungen am Stormarner Immobilienmarkt berichten“, so Leutelt. Bedeutsam sind die Bodenrichtwerte z. B. im Steuerrecht (Erbschafts- und Schenkungssteuer), bei Baufinanzierungen, beim Immobilienkauf und für Grundstücksbewertungen.

Beim Gutachterausschuss handelt es sich um eine selbständige und unabhängige Behörde, die im Hause der Kreisverwaltung angesiedelt ist. Der Ausschuss besteht neben dem hauptamtlichen Vorsitzendem aus ehrenamtlichen Mitgliedern, die in verschiedenen Immobiliensparten z. B. als Architekten, Vermessungsingenieure, Immobilien- oder Bankkaufleute, steuerrechtliche Gutachter, Grundstückssachverständige oder landwirtschaftliche Sachverständige tätig sind.

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