NABU-Vortrag zeigt Defizite in der Knickpflege auf

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„Knicks werden immer weniger und sie werden oft nicht richtig gepflegt.“– „ Ein gut gepflegter Knick beherbergt  weit über 1000 Tierarten und die Sträucher von Hasel über Schlehe bis zur Hainbuche geben Ihnen Schutz und Nahrung.“ –  „Knicks helfen der Landwirtschaft, da sie die Äcker vor Austrocknung und vor dem Verwehen der Ackerkrume schützen.“  Dies waren die Kernaussagen eines Vortrages, den der NABU-Knickexperte Klaus Graeber in der Vortragsreihe der Grünen im Bargteheider Bahnhof hielt.

Ein Knick, der eigentlich keiner mehr ist, weil nicht geplfegt. Er soll der neuen Feuerwache weichen.

Knicks müssen alle 10 Jahre „auf den Stock gesetzt“ werden, da sie sonst mit der Zeit winddurchlässig werden. Früher wurden sie  mit einem Haumesser „geknickt“; daher der Name „Knick“. Heute geschieht das „Knicken“ mit schweren Maschinen, die damit Nachschub für dänische Holzschnitzel-Kraftwerke bringen. Dadurch ergeben sich an den Sträuchern oft große vertikale Schnittflächen, die Eingangspforten für Pilzinfektionen sind. Besser wäre es, sie noch einmal horizontal nachzusägen. Es werden auch zu viele Knicks auf einmal ausgeholzt weil die Maschine einmal da ist und sich mehrere Landwirte dann zusammen tun. Teilweise werden Knicks wie Hecken beschnitten und stehen danach wie ein Strich in der Landschaft. Geboten ist es dagegen, den Knick am Wallfuß breiter stehen zu lassen. Oft wird auch zu dicht  an den Knick in den 50 cm breiten Schutzstreifen, der frei von Pestiziden, Düngemitteln und Bearbeitung bleiben soll, hineingepflügt.

Das von den Grünen geführte Umweltministerium hat 2013 einen Knickerlass heraus-gegeben, an den sich die Landwirte halten sollen. Außerdem sind Knicks durch das Landesnaturschutzgesetz geschützt. Verstöße sollen die unteren Naturschutzbehörden ahnden. Sie haben aber oft nicht genügend Personal und wohl manchmal auch nicht den nötigen Rückhalt, um mit der Landwirtschaft in den Clinch zu gehen.

Knicks gibt es seit 250 Jahren in Schleswig-Holstein, auf Anordnung des dänischen Königs als Ersatz für Wälder, die abgeholzt wurden, um größere Koppeln zu erhalten. Bargteheide hat kaum Wald und keinen See – für Bargteheide sind die Knicks die charakteristische Landschaft. Sie haben wesentlichen Einfluss auf Natur, Klima und Erholung in Bargteheide und seiner Umgebung. Als Fazit fordern die Grünen, neue Knicks anzulegen, den Landwirten mehr für die Knickpflege zu bezahlen und letztlich mehr Beachtung für die Bedeutung der Knicks.

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