Bargteheide – Oft fallen sie kaum auf oder werden sogar geschlossen verwahrt. Bargteheides Stadtarchivarin Hannelies Ettrich hat die Kunstwerke in der Stadt dokumentiert und stellt in einer 100-seitigen Broschüre vor, an der auch der Historiker Günter Bock mitgewirkt hat. Es geht darin um 60 Jahre Kunst im öffentlichen Raum, die früher auch als Kunst am Bau bezeichnet wurde.
Vor allem Schulen profitierten von dem Programm. Einige Kunstwerke sind verschwunden, wie der „Spielberg“ bei der Dietrich-Bonhoeffer-Schule. Das Werk aus Beton, Traversen und Pflastersteinen sollte zum Spielen einladen. Die Schüler nannten es respektlos „Elefantenklo“. Das großformatige Kunstwerk musste für die Erweiterung der Schule abgetragen werden.
Für das „Gericht der Tiere“ wurde eine andere Lösung gefunden. Die Mauer mit dem Werk von Harald Duwe wurde vor dem Abriss des Altbaus verschalt und blieb so erhalten. Sie ziert heute das Foyer der Anne-Frank-Schule. Das Ringen in Lehrerschaft und Politik um die Aufstellung des Werks hat der erste Leiter der Emil-Nolde-Schule, Kurt Schlichting beschrieben.
Er verfasste auch die Chronik der Schule, die inzwischen ihren Platz im Stadtarchiv gefunden hat. Von 1956 bis 197 dokumentierte Schlichting die Entwicklung seiner Bildungsstätte. „Teils humorvoll oder auch kritisch hat er sie handschriftlich verfasst“, erklärt Hannelies Ettrich. Das Buch wurde inzwischen restauriert.
Die Dokumentation ist eine lesenswerte Broschüre mit vielen Bildern und Informationen über die Künstler. Es ist in den Bargteheider Buchhandlungen und montags im Stadtarchiv erhältlich und kostet 12,50 Euro. Vielleicht ein kleine Geschenk, das gut ankommen wird. Die Ausstellung „Open Space“ im Rathaus dazu bietet noch bis zum 5. Januar weitere Informationen zur Kunst- und Stadtgeschichte.
