KGB-Sporthalle geschlossen

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Bargteheide – Über die die Zukunft der Sporthalle des Kopernikus-Gymnasiums (KGB) wird jetzt diskutiert. Zunächst wurde die Halle aber mit sofortiger Wirkung gesperrt. Das entschied jetzt der Bauausschuss. Grund sind Mängel beim Brandschutz. „Wir können die Verantwortung für einen Weiterbetrieb nicht übernehmen“, sagte der Ausschussvorsitzende Norbert Muras (WfB). Jetzt sollen die Brandschutzfachleute der Kreisverwaltung und die Feuerwehr eine Begehung machen.

Zur Wahl steht ein baldiger Abriss und ein Neubau am gleichen Ort, der zwei Jahre dauern würde. Alternative wäre eine Sanierung im Bestand. Dritte Variante wäre ein Neubau an anderem Ort und der Abriss erst nach dessen Fertigstellung. Dann könnten die Schüler in der Übergangszeit die alte Halle noch nutzen. Um eine Entscheidung darüber geht es jetzt, noch wird aber beraten.

Eine kürzliche Untersuchung der Halle ergab unter anderem Mängel beim Brandschutz. „Der mittlere Fluchtweg ist nicht ausreichend vor Rauchentwicklung geschützt, er könnte innerhalb der Rettungsfrist verqualmen“, sagte Alfred Gienk im Bauausschuss. Der Ingenieur hatte zusammen mit dem Architekten Jürgen Schröder das Gebäude unter die Lupe genommen und stellte das Ergebnis jetzt im Ausschuss vor. Das Gutachten wurde erst am Tag der Sitzung fertig. Nach Gienks Meinung ist eine weitere Hallennutzung nicht mehr zu verantworten.

„Das Mauerwerk und die Außenentwässerung müssen saniert werden und auch das Dach ist undicht“, so Schröder, „die Haustechnik haben wir uns nicht angeguckt.“ Auch die 30 Duschen in der Halle müssten erneuert werden. Mit Kosten von vier Millionen Euro sei jedenfalls zu rechnen. „Das Gebäude wurde aber schon 1976 nicht vorschriftsgemäß errichtet“, so Schröder. Schon damals sei gegen Bauvorschriften verstoßen worden. Trotzdem wurde die Halle damals abgenommen und genießt Bestandsschutz – so wie sie heute noch ist. „Das Wort Bestandsschutz kennt ein Richter nicht, wenn etwas passiert“, warnte Gienk. Abhilfe beim Brandschutz könne ein Frühwarnsystem schaffen, um die heute vorgeschriebene Rettungsfrist in Gebäuden von 30 Minuten zu ermöglichen

Ein Neubau neben der alten Halle ist nicht möglich. Denn zum benachbarten Wäldchen müssen mindestens 30 Meter Abstand eingehalten werden. „Darauf besteht die Forstaufsicht“, sagte Bauamtsleiter Jürgen Engfer.

„Zwei Jahre ohne Sporthalle geht für uns gar nicht“, sagte Brigitte Menell, die Leiterin des KGB. Es gebe im Schulzentrum keine Ausweichmöglichkeit. Ihr wäre am liebsten eine abschnittsweise Sanierung in den Ferienzeiten.

Bei einer Sanierung greifen aber die heutigen Vorschriften und dafür werden die Kosten inzwischen auf vier Millionen Euro geschätzt. Das wären mehr als 50 Prozent der Neubaukosten und das gilt damit als unwirtschaftlich. Vorsorglich werden auch dafür jetzt Fördermittel beantragt. Die Neubaukosten auf einem anderen städtischen Grundstück werden auf 5,7 bis 8,4 Millionen geschätzt. Dafür müsste ein Bebauungsplan aufgestellt werden. Hinzu kommen die Kosten für einen Abriss mit einer halben Million.

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