Wenn die Schnatterente nicht mehr schnattert und der Taucher nicht mehr taucht

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NABU-Rundgang zur Vogelwelt und ihrer Situation an den Timmerhorner Teichen

Wasservögel sind beliebt bei Vogelguckern, da sie nicht so schnell wegfliegen. Viele Hobbyforscher melden regelmäßig ihre Beobachtungen an Citizen-ScienceInternetportale. Über viele Jahre hinweg lassen sich so wichtige Entwicklungstendenzen erkennen.
Die Timmerhorner Teiche waren für Vogelbeobachter bisher ein Hot Spot. Aber inzwischen deutet die Statistik der gemeldeten Vogelbeobachtungen dort auf eine negative Entwicklung für Wasservögel hin. Seit der große Teich, der sogenannte Papendöncken Diek, 2015 als eigener Meldeort von dem Mittelteich und dem Strusteich differenziert wird, ging die Zahl der beobachteten Wasservögel im Winter und Frühling zurück. Dies verwundert nicht für den jüngsten Winter und den jetzigen Frühling, da die als Biotop eingetragene Wasserfläche seit einem dreiviertel Jahr nicht mehr existent ist. Die Zahl der Beobachtungen von Reiherente und Rothalstaucher, von Blässhuhn und Schnatterente ist daher Null.

Schnatterenten Foto: Tom Dove

Aber wäre nur der unterlassene Aufstau Schuld, müssten die Kurven plötzlich steil abfallen. Dem ist aber nicht so, stattdessen ging die Zahl der regelmäßig und häufig beobachteten Vögel kontinuierlich zurück. Die Ursache ist unbekannt, die Datenlage dürftig. Wenn es zutriftt, kommen vermutlich mehrere Ursachenfaktoren zusammen. Birdwatcher dort berichten beispielsweise, dass innerhalb der letzten Jahre Störungen merkbarer wurden. Waldbereiche wären gerodet und Röhrichte gemäht worden. Nutzungen des Dammes, der Wasserfläche durch ein Boot oder der Uferbereiche durch badende Hunde hätten zugenommen.
Diese Entwicklung ist bedauerlich, da große Teiche im Stormarner Randbereich zu Hamburg rar sind. Wasserflächen in geeigneter Größe, so dass Wasservögel dort brüten oder zur Zugzeit rasten, bieten sonst nur noch der Bredenbeker Teich oder die Hoisdorfer Teiche. Die Vogelgucker in Ammersbek gehen derweil für Beobachtung von Wasservögeln auf die östlichen beiden Teiche und hoffen auf baldige Befüllung des Papendöncken Diek.
Wie es in und um die drei Timmerhorner Teiche in diesem Frühling aussieht, kann auf einem Spaziergang unter fachlicher Leitung des NABU Ammersbek am Sonntag, 7. April erkundet werden.
Sonntag, 7. April 2019, Vogelführung an den Timmerhorner Teichen
Beginn: 8:30 Uhr, Dauer ca. 2,5 bis 3 h.
Festes Schuhwerk und warme regenfeste Kleidung sind vonnöten, ein Fernglas ist hilfreich.
Leitung: Alexandra Pampel (Naturführerin und Vogelexpertin des NABU Ammersbek)
Treffpunkt: Timmerhorner Teiche, Wanderwegeingang an der L225 nahe der Bushaltestelle, schräg gegenüber vom Dorfkrug.

 

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