Altes E-Werk wird Jugendkulturhalle

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Bargteheide – Wo einst eine Dampfmaschine schnaufte und später ein Dieselmotor Bargteheide mit Strom versorgte, entsteht jetzt eine Veranstaltungshalle. Die Pfadfinder vom Stamm Geisterburg bauen die Maschinenhalle des ehemaliges E-Werks dazu um. Bei Konzerten fänden hier auf etwa 125 Quadratmetern Fläche gut 100 Besucher Platz. Am kommenden Donnerstag gibt es dort eine erste Lesung und ein Konzert.

Vor 111 Jahren wurde das Gebäude errichtet

Im Jahr 2006 hat es der gemeinnützige Förderverein der Pfadfinder von der Stadt erworben. Seitdem haben sie schon viele Eigenleistungen in das teils noch marode Gebäude investiert, es bleibt aber noch viel zu tun. Was die bisher kaum genutzte ehemalige Maschinenhalle angeht, fehlt noch eine Wärmeisolierung und die alten Fenster müssten ausgetauscht werden. Die Löcher im Fußboden wurden inzwischen provisorisch gefüllt und eine Bühnenkonstruktion erstellt. Auch eine Beleuchtungsanlage ist schon eingebaut.

„Wir hatten die Idee für eine Jugendkulturhalle hier, die auch von anderen Jugendgruppen oder Vereinen genutzt werden kann“, sagt Silvie Zett vom Förderverein. Bisher sei dieser schöne Raum nicht angemessen genutzt worden. Die Theatergruppe des Verschönerungsvereins und das Kleine Theater hatten hier bis vor einigen Jahren ihre Kulissen gelagert.

Die Stadt hatte das Gebäude im Jahr 2006 für 86 000 Euro an die Pfadfinder verkauft und ihnen dafür einen Kredit zu günstigen Konditionen gewährt. Um Geld hereinzubekommen, ist eine Wohnung vermietet und das Landesbüro der Hamburger und Schleswig-Holsteinischen Pfadfinder ist hier untergebracht. Letzteres verfügt aber nicht über Sanitärräume oder eine Küche, deshalb nutzt das Büro noch die Einrichtungen der Pfadfinder.

„Wir möchten auch das Dach auf allen drei Gebäudeteilen erneuern und könnten dort dann zusätzlichen Wohnraum schaffen“, sagt Silvie Zett. Bisher konnte das Dachgeschoss im Hauptgebäude aus Brandschutzgründen von den Pfadfindergruppen nicht genutzt werden. Die Heizung und auch die Elektrik im Haus seien marode, bei der Wärmedämmung gebe es auch noch viel zu tun. In der Halle fehlen auch noch eine Teeküche und separate Sanitärräume. Dabei soll das alte Gebäude aus dem Jahr 1908 auch optisch noch als Industriedenkmal erkennbar bleiben.

Laut einer Architektenstudie wären insgesamt knapp 1,2 Millionen Euro erforderlich. Mit zusätzlichen Mieteinnahmen könnten Kredite finanziert werden. Doch die Finanzierung für all diese Arbeiten sei bisher noch die große Frage, sagt Silvie Zett. Es gab aber schon positive Signale von der Aktivregion Alsterland und von einigen Stiftungen.

Sie sieht aber auch die Stadt in der Pflicht, die ja eigentlich für die Jugendarbeit zuständig sei: „Wir sind auf das Wohlwollen der Politik angewiesen.“ Sie hofften auch auf Mittel aus der Städtebauförderung, die ja grundsätzlich jetzt bestätigt ist. Das Gebäude gehört auch zum Fördergebiet in Bargteheide. Die Pfadfinder leisteten den Alltagsbetrieb unentgeltlich und ohne jede Aufwandsentschädigung, wie es sie etwa in Sportvereinen gibt. Immerhin 100 Jugendliche im Alter von bis zu 25 Jahren sind hier aktiv. Zum Stamm gehören weitere 50 Mitglieder, die sich der Jugendgruppe nach wie vor verbunden fühlen.

Silvie Zett zeigt die neue Jugendkulturhalle, die allerdings noch viel Sanierungsbedarf hat. Das aufgespannte Foto ist eine historische Ansicht.

Am kommenden Donnerstag gibt es die erste Veranstaltung in der Halle. Alexander Schöppl spielt seine Lieblingslieder aus allen Genres als „Der große El Schnucko“. Und Timo Zett stellt sein Buch „Sketching Hamburg“ vor. Der Grafiker und Designer war einige Jahre lang Stammesführer bei den Geisterburgern und arbeitet heute als freier Illustrator. In seinem Zeichentagebuch fängt seine Heimatstadt Hamburg realistisch oder in spontanen, situationsbezogenen Szenen ein. Der Eintritt ist frei. Los geht es alten E-Werk (Lohe 11) um 19.30 Uhr am kommenden Donnerstag.

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