Bargteheide – Bürger*innen können über eine Verbesserung des Nahverkehrs in der Region Bargteheide mitbestimmen. Denn am 9. März startet eine dazu Umfrage für den Bereich von Amt und Stadt. Die Ergebnisse sollen in die Nahverkehrsplanung des Kreises einfließen. Nicht ganz zufällig haben die Gleichstellungsbeauftragten für die Bedarfsanalyse zum Datum des internationalen Frauentags gewählt.
Die Mobilitätsbedürfnisse von Frauen und Männern seien unterschiedlich, so Maria de Graaff-Willemsen: „Durch Kinderbetreuung und die Pflege von Angehörigen gibt es für Frauen andere Wegebeziehungen als für Männer.“ Auch mit den verschiedenen Lebensphasen änderten sich die Bedürfnisse. Diese Aspekte müssten in der Verkehrsplanung berücksichtigt werden. Ziel der Umfrage sei eine Verbesserung des Nahverkehrs in Stormarn. Die Untersuchung ist bisher einmalig im Land.
Die Gleichstellungsbeauftragten haben eine Lenkungsgruppe ins Leben gerufen. Zwei Planungsbüros sollen die Umfrage auswerten. Frauen im Erwerbsalter sind insgesamt weniger berufstätig, sie werden oft schlechter als Männer bezahlt, ein Teil arbeitet in Teilzeit. Sie besitzen deshalb auch seltener ein Auto und sind deshalb auf den Nahverkehr angewiesen.
Viele leben auch auf dem Land, wo Wohnungen bezahlbarer sind. „Ein Sozialticket gibt es hier nicht“, kritisiert Kerstin Schoneboom. Stattdessen gebe es Kredite vom Jobcenter für den Führerschein oder einen Autokauf: „Das ist ein falsches Signal.“
Im Juni sollen die Ergebnisse im Verkehrsausschuss des Kreises diskutiert werden. Mitmachen können alle, die in der Region wohnen oder arbeiten. Bargteheide und das Amtsgebiet wurden ausgewählt, weil die Ergebnisse auf andere Strukturen übertragbar sind. Gefragt wird nach den täglichen Wegen im Nahverkehr, mit einem Kinderwagen oder mit dem Fahrrad. Das Ausfüllen dauere maximal zehn Minuten
Vom 9. bis zum 30. März ist die Umfrage online, auch im Internetauftritt der Stadt Bargteheide (www.bargteheide.de). Am 13. März wird auch auf dem Wochenmarkt über diese Aktion informiert.
