Bargteheide – Ein weiteres Erbe vom Kreis Stormarn kommt Bargteheide jetzt teuer zu stehen. Es geht um das Gymnasium Eckhorst, dessen Trägerschaft die Stadt übernommen hat. Gutachter Björn Drechsler schätzt die Kosten für den Sanierungsbedarf grob auf 6,9 Millionen Euro. Dabei geht es vordringlich um den Brandschutz, aber auch viele weitere Mängel. Es gibt Durchfeuchtungen nicht nur beim Dach, sondern auch an weiteren Bauteilen. Es gibt Risse in der Dachkonstruktion und Wärmebrücken in der Verglasung.
Drechsler legte eine umfangreiche Untersuchung der Schulgebäude im Ausschuss für Bau und Bauordnung vor. Ein Sorgenkind ist auch die „Kuhle“, eine glasbedachte Aula mit Platz für 250 Personen (in Nicht-Corona-Zeiten). Allein die Sanierung dieses Bereichs soll 1,5 Millionen verschlingen. Die Stadt hat bereits einige Millionen in das Kopernikus-Gymnasiums investiert, das ebenfalls ein langfristig teures „Geschenk“ des Kreises an die Stadt war.
Im Haushalt steht bisher eine halbe Million Euro zur Verfügung, im Entwurf für 2021 die gleiche Summe. Der Ausschuss entschied sich dafür, den Betrag um eine weitere knappe halbe Million aufzustocken. Die Sanierungskosten fürs Eckhorst-Gymnasium können über mehrere Jahre verteilt werden, vom Planungsbeginn im kommenden Jahr bis Ende 2024 reicht die Zeitschiene.
Auch das Gebäude der Kita Mühlentor hatte Drechsler für die Stadt untersucht. Die Aufträge für den Umbau und die Sanierung wurden bereits in diesem Monat ausgeschrieben, auch der Bauantrag geht bald raus. Die Kommunalpolitik hatte auf einer Sanierung bestanden, weil die Kosten dafür weniger als die Hälfte für einen Neubau betragen.
Ein Thema war auch das künftige Domizil für die DLRG. Es ist unstrtittig, dass das neue Betriebsgebäude im Freizeitbad später aufgestockt wird, damit die DLRG dort ein Büro und eine Geschäftsstelle im Obergeschoss erhält. Unklar ist bisher, wo die Fahrzeuge der Lebensrettungsgesellschaft untergebracht werden. Die ehrenamtlichen Helfer wünschen einen Standort in der Nähe des Freibads.
„Wir wissen noch nicht, was dort baurechtlichtlich möglich ist“, so Martin Knaffel von der DLRG. Für eine Garage samt Gerätehaus gibt es bisher noch keinen Bebauungsplan, drei Standorte sind dafür in der engeren Wahl. Die sollen jetzt ergebnisoffen untersucht werden. Dafür stimmte eine Mehrheit, zwei Vertreter der Grünen enthielten sich.
„Wir sind uns alle einig, dass die DLRG gute Arbeit leistet“, sagte Martina Fischer (Grüne). Sie bezweifelte allerdings die Dringlichkeit, denn das Hilfszentrum steht der DLRG noch gut fünf Jahre lang zur Verfügung. „Wir stehen vor einem Riesenberg an Schulden“, sagte sie und weiter und bezweifelte die Priorität für diese Wünsche.