Angesichts eingeschränkter Angebote für Jugendliche im Lockdown organisieren die Streetworker in Bargteheide eine Aktionsmöglichkeit mit Hygienekonzept.
Fast ein Dutzend Jugendliche und Jung- Erwachsene atmeten am Freitag, dem 26. März, förmlich auf. Endlich war wieder etwas los in Bargteheide – ganz speziell für sie
organisiert. In Bahnhofsnähe, auf dem Geländer der Villa Wacker, wo die Streetworker der tohus gGmbH einmal wöchentlich schmackhafte Gemüseeintöpfe für jeden, der kommt, ausgeben und auch Workshops über den Bau von Lastenfahrräder oder nachhaltige Jugendarbeit veranstalten, hatten die Streetworker Fabian Josten und Maike Beecken eine 12 Quadratmeter große Wand aus Holzplatten aufbauen lassen.
Sechs Stunden lang konnten die Jugendlichen diese Wand mit phantasievollen Bildern und ihren Tags besprühen – mit Abstand und Maske. Denn zuvor hatten die jungen Leute sich per Unterschrift bereit erklärt, sich an das von den Streetworkern ausgearbeitete Hygienekonzept zu halten. „Wir betrachten diese Aktion als Lichtblick mit Sicherheitsgarantie, quasi als Experiment, was unter den harten Bedingungen eines Lockdowns funktioniert“, sagt Streetworker Fabian Josten, denn ansonsten würden Treffen von Jugendlichen manchmal auch ohne Beachtung des Infektionsschutzes stattfinden und das sei eben nicht sicher.
Einige der am Graffity-Event auf dem Gelände der Villa Wacker teilnehmenden Jugendlichen und Jung-Erwachsenen zeigen sich über die eingeschränkten Möglichkeiten im Lockdown denn auch etwas frustriert. Paula (18 Jahre): „Schade, dass bestehende
Angebote zur Zeit gestrichen sind und es für Jugendliche kaum Möglichkeiten gibt, zusammen zu kommen.“ Der ebenfalls 18jährige Ole ergänzt: „Schön wäre es, wenn es für die große Graffity-Szene in Bargteheide und Umland mehr freie Flächen zum
kunstvollen Besprühen gäbe.“
Für die Streetworker der tohus gGmbH, die im Auftrag der Stadt
in Bargteheide unterwegs sind und sich um geeignete Unterstützung für Menschen in prekären Lebenssituationen, mit Suchtproblemen oder psychischen Schwierigkeiten kümmern, wird es aber zunehmend schwieriger, sich auch für die Jugendlichen zu
engagieren. Ihnen fehlt einfach die Zeit. Bedarf gibt es aber auf jeden Fall. Das zeigt schon die stark frequentierte Wand an der Dietrich-Bonhoeffer-Schule, die im vergangenen Jahr mit der Graffity-Party Bagdad-City unter Beteiligung einer Szenebekannten Künstlergruppe aus Hamburg eingeweiht wurde.
Einfach Super
Dank an die engagierten Steetworker und die Künstler .
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