Bargteheide – Mit Gabriele Hettwer hat eine weitere Bürgermeisterinkandidatin ihren Hut in den Ring geworfen. Heute stellten ihre Unterstützer sie im Malepartus vor. Das sind CDU, FDP, SPD und die Wählergemeinschaft WfB.
Die 56-jährige Verwaltungsfachwirtin arbeitet bisher in der Großhansdorfer Gemeindeverwaltung und ist dort Büroleiterin. „Die vier Parteien sind auf mich zugekommen“, sagt sie. Ebenfalls im Malepartus hatte sie sich den etwa 66 Vertretern vorgestellt und erhielt 97 Prozent der Stimmen, zwei stimmten gegen sie.
„Es herrschte eine tolle Stimmung“, so Gabriele Hettwer, „ich habe den Wunsch nach Veränderung in der Zusammenarbeit zwischen Politik, Verwaltung und den Bürgern gespürt.“ Sie wolle so das „Bargteheider Modell“ wieder etablieren, das unter den vorherigen Bürgermeistern Werner Mitsch und Henning Görtz Usus gewesen sei. Die Verwaltung solle ein offenes Haus für alle mit gutem Service sein.
Mit Bargteheide, wo sie aufgewachsen ist, sei sie eng verbunden: „Alle Geschwister, Tanten und Onkel wohnen hier.“ Bis zum Winter werde sie das Gespräch mit vielen Bürgern suchen, um dann ihre Wahlziele zu formulieren. Im Falle ihrer Wahl werde sie einen Wohnsitz in Bargteheide suchen.
Vier Kandidaten seien in der Auswahl gewesen, so der CDU-Vorsitzende Hans-Werner Harmuth, der Hettwer vorgeschlagen hatte. „Wir haben lange und intensiv diskutiert und sie für richtig befunden“, sagt WfB-Fraktionschef Norbert Muras, „dass sich vier Parteien auf eine Kandidatin einigen gab es noch nie.“ Die Situation in Bargteheide solle sich ändern. Der Leidensdruck sei erheblich, so Renate Mascher (WfB), „es wird aber weiterhin verschiedene Meinungen geben.“
Auch Mehmet Dalkilinc (SPD) erklärt, die Kandidatin erfülle alle Anforderungen für das Amt. Der Auswahlprozess habe 18 Monate gedauert. Viele Bürger seien unzufrieden, habe er in Gesprächen erfahren. „Hettwer ist eine Kandidatin, die alle mitnehmen kann.“
Voraussichtlich wird die Bürgermeisterwahl zusammen mit der Landtagswahl im kommenden Mai stattfinden. Vier Monate zuvor gibt es eine Ausschreibung, bei der sich weitere Kandidaten bewerben können“, so Muras.
Grundsätzlich finde ich es gut, dass sich Personen für das wichtige Amt aufstellen lassen.
Aber was ist bitte eine Bürgermeisterinkandidatin?
bisher bewerben sich ja nur Frauen
Die Amtsbezeichnung ist aber Bürgermeisterin oder Bürgermeister
Was ist das Bargteheider Modell von Hr. Mitsch und Hr. Görtz? Keinen Platz für Modernisierungen? Alles soll so bleiben wie wir es schon seit 30 Jahren machen?
DAS wollen die Bürger auch nicht! Sie haben 2016 das Alte abgewählt, denn die Zeiten haben sich geändert und damit auch die Problemstellungen. Dem hat sich Frau Kruse-Gobrecht immer gestellt und passende Antworten gefunden, hierfür gibt es zahlreiche Beispiele. Die Politik muss sich ändern und den Zukunftweisenden Platz machen!
Liebe Frau Schröder,
Bargteheider Modell heißt in diesem Fall: gemeinsam für Bargteheide, miteinander zielorientiert für alle Bürger, Vereine und Verbände!
Es bedeutet auch, dass der/die Bürgermeister/in Beschlüsse der Stadtvertretung umsetzt und nicht selber Politik macht.
Es bedeutet, ein offenes Haus für ALLE zu pflegen und gemeinsam- auch mit kontroversen Diskussionen- Bargteheide voranzubringen!
Etwas das ich zur Zeit sehr vermisse…
Wie wäre es mit Bürger*innenmeister*innenkanditat*innen? ;))
Zum Kommentar von Frau Schröder:
In den ersten zwei Amtsjahren der jetzigen Bürgermeisterin hatten wir gehofft, dass die bewährten Standards in der gemeinsamen Verwaltung beibehalten werden könnten und zusätzlich neue Impulse möglich sind. Frau Kruse-Gobrecht wurde deshalb von der WfB anfangs unterstützt. Die ehrenamtlichen Politiker haben aber im Jahr 2016 unterschätzt, welche Auswirkungen der damals mit der Bürgermeisterin vereinbarte probeweise Verzicht auf den büroleitenden Beamten haben würde. Herr Sczech ging in den Ruhestand und es wurde kein Nachfolger eingestellt. Das war ein Fehler.
Das Schlechtreden der früheren Bürgermeister Werner Mitsch und Dr. Henning Görtz im Kommentar von Frau Schröder ist ungehörig und vor allem sachlich falsch. Beide haben maßgeblich dazu beigetragen, dass Bargteheide bis heute schuldenfrei ist, dass wir eine hervorragende Schul- und Kitaversorgung haben, ein ab 2013 schrittweise modernisiertes Freibad und alle positiven Einrichtungen, die Bargteheide liebens- und lebenswert macht.
In den letzten fünf Jahren hat es hingegen keine neuen positiven Entwicklungen gegeben. Die teure Instandhaltung, Modernisierung, Erweiterung und Reparatur von Schulen ist keine „Innovation“ sondern unverzichtbares Alltagsgeschäft. Das gleiche gilt für die privaten Bauvorhaben am Krögen (Ökosiedlung) und am Bornberg (BornInk). Was war noch? Praktisch nichts außer viel Ärger, nicht umgesetzte Beschlüsse der Gremien und mehrere Eigenmächtigkeiten, die juristisch noch zu bewerten sein werden.
Ein „weiter so“ ist für vier der fünf Bargteheider Fraktionen nicht mehr vorstellbar gewesen. Nach der gestrigen Veranstaltung im Malepartus herrschte deshalb eine fröhliche Aufbruchsstimmung. Nach der Wahl im Mai 2022 können endlich die fachlich fundierten Antworten auf die Herausforderungen der Digitalisierung, der Dopik, der Radwegeplanung und des Neubaus der Feuerwehr gefunden werden. Zuständig für Entscheidungen darüber ist zwar die Politik. Für die Umsetzung ist aber die Fachkompetenz des Bürgermeisters bzw. der Bürgermeisterin unverzichtbar. Darum ist diese Personalie wichtig.
Weiterzumachen wie bisher ist nicht möglich.
Norbert Muras