Bargteheide – Erneut und diesmal nachhaltiger wird jetzt an Louise Zietz erinnert. Diesmal zum Frauentag stellten Schüler*innen der Klasse 11 a an der Dietrich-Bonhoeffer-Schule einen Podcast über die SPD- und spätere USPD-Politikerin, die Bargteheide geboren wurde und aufwuchs. Er ist angereichert mit Zitaten von Zietz und die Schüler diskutieren daneben über Geschlechtergerechtigkeit 100 Jahre nach ihrem Tod.
Die Volkshochschule und eine Projektgruppe unterstützten das Projekt im Rahmen der Aktion „Demokratie leben!“. Dazu gehörten die Lehrerin Eva Wessela, ihr Kollege Timo Schmidt, die Gleichstellungsbeauftragte Anna Roggensack und die Professorin Heidi Höppner.
Ein Fazit der Mädchen: Die Situation hat sich verbessert für Frauen. Aber es bleiben Ungerechtigkeiten in der Bezahlung und ihren beruflichen Aufstiegsmöglichkeiten. „Es gibt keine typisch männlichen Eigenschaften“, so eine Schülerin, „Männer können genauso sozial sein wie Frauen.“
Fazit der Schüler: Sie sind bereit für ein gleichberechtigtes Zusammenleben. Zitat: „Wenn meine Frau einen besseren Job als ich hat, wäre ich auch zur Familienarbeit bereit.“ Er betrachte sich als Feminist, weil er sich für Gleichberechtigung aller Menschen einsetze, so ein anderer. Und natürlich kamen auch Angsträume für Frauen in der Öffentlichkeit zur Sprache, Orte an denen sie eher belästigt werden können. Das gemeinsame Fazit lautet: Die Demokratie ist keine Selbstverständlichkeit.
Louise Zietz ist in Bargteheide als Louise Körner aufgewachsen und wurde als erste Frau in den Parteivorstand der SPD gewählt. Sie setzte sich für Gleichberechtigung und den Mutterschutz ein und kämpfte gegen die Kinderarbeit. Die eloquente Rednerin sprach bei Versammlungen über 200-mal im Jahr.
Podcast ist ein Kunstwort, welches sich aus Pod für „play on demand“ und cast, abgekürzt vom Begriff Broadcast zusammensetzt. Der Podcast ist zu finden unter: https://www.bargteheide.de/media/custom/3489_399_1.MP3?1646042615
Oder unter
Auch der Kunstkreis Bargteheide nahm sich der Politikerin an und gestaltete eine Ausstellung. Sie ist mindestens bis Ende April im Stadthaus zu betrachten.
