Arbeitslosenquote sinkt mit 3,2 Prozent auf zweitniedrigsten Aprilwert

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4.288 arbeitslose Menschen im Kreis Stormarn im April – 55 weniger als im März

·     Arbeitslosenquote sinkt auf 3,2 Prozent – minus 0,1 Prozentpunt zum Vormonat

·     Stellenbestand nimmt weiter zu und steigt auf neuen Höchstwert

Nachdem in den drei ersten Monaten des Jahres die Arbeitslosenquote im Kreis Stormarn konstant bei 3,3 Prozent lag, ist sie im April wieder gesunken. 55 arbeitslose Menschen weniger als im März lassen die Quote erstmals im laufenden Kalenderjahr um 0,1 Prozentpunkt zurückgehen. Die Zahl arbeitsloser Menschen beträgt im April 4.288 und die aktuelle Arbeitslosenquote liegt damit bei 3,2 Prozent.

Im Vorjahresmonat waren noch 5.078 Menschen und damit 790 mehr arbeitslos. Die Quote lag seinerzeit bei 3,9 Prozent.

„Im April macht sich der Aufwärtstrend am Arbeitsmarkt mit der gesunkenen Arbeitslosenquote erstmals in diesem Jahr etwas deutlicher bemerkbar. Mit aktuell 3,2 Prozent haben wir die zweitniedrigste Quote in einem Monat April seit Erhebung der Arbeitslosenquoten auf Kreisebene 1998. Nur im Jahr 2019 lag sie mit drei Prozent noch darunter. Die Corona-Erholung setzt sich fort und der Krieg in der Ukraine macht sich in den Daten zum Arbeitsmarkt weiterhin nicht bemerkbar. Bislang haben sich kaum geflüchtete Menschen aus der Ukraine bei uns gemeldet. Wir müssen jedoch davon ausgehen, dass ihre Zahl spätestens ab Juni zunehmen wird, wenn sie von den Jobcentern Leistungen aus der Grundsicherung erhalten und dort betreut werden“, sagt Grit Behrens, Geschäftsführerin Operativ der Agentur für Arbeit Bad Oldesloe zu den aktuellen Arbeitsmarktdaten für den Kreis Stormarn. „Die Unternehmen melden uns unverändert so viele neue sozialversicherungspflichtige Stellen, dass unser Stellenbestand mit 2.656 auf einen neuen Höchststand gestiegen ist. Dieser Trend setzte genau vor zwölf Monaten ein und hält seitdem beständig an. Unser Stellenbestand wächst Monat für Monat. Ich schaue von daher auch im April weiterhin auf einen stabilen und aufnahmefähigen Arbeitsmarkt im Kreis.“

Sozialversicherungspflichtige Stellen

Mit den aktuell 2.656 sozialversicherungspflichtigen Stellen sind im Kreis Stormarn 70 oder 2,7 Prozent mehr als im Vormonat vakant. Im Vergleich zum Vorjahresmonat sind 815 Stellen mehr zu besetzen, ein Plus von 44,3 Prozent.

Im April sind 456 neue sozialversicherungspflichtige Stellen hinzugekommen. Zunehmende Personalbedarfe gibt es im Groß- und Einzelhandel (111 neue Stellen gegenüber 74 im Vormonat), in der öffentlichen Verwaltung (65 neue Stellenmeldungen gegenüber 43 im März) und im Bereich freiberuflicher, wissenschaftlicher und technischer Dienstleistungen (43 neue Stellen gegenüber 25 zuvor).

„Wir haben bislang keine Anzeichen dafür, dass sich der Konflikt in der Ukraine auf den Stellenmarkt auswirkt. In nahezu allen Wirtschaftsbereichen ist der Stellenbestand konstant geblieben oder hat sogar zugenommen. Der Personal- und Fachkräftebedarf in den Stormarner Unternehmen hält weiter an“, erklärt Behrens.

Unterbeschäftigung

Die Unterbeschäftigung zeigt, wie viele Menschen insgesamt auf der Suche nach einer neuen Beschäftigung sind. „Im Kreis Stormarn beträgt die Zahl der Unterbeschäftigten aktuell 5.632. Die Unterbeschäftigungsquote liegt jetzt bei 4,2 Prozent und ist damit ebenfalls um 0,1 Prozentpunkt zum Vormonat gesunken. Im April des Vorjahres lag sie noch bei fünf Prozent“, so Behrens.

Nicht als arbeitslos gezählt werden beispielsweise Teilnehmende an Weiterbildungsmaßnahmen und in Arbeitsgelegenheiten oder Arbeitsuchende, die derzeit arbeitsunfähig erkrankt sind, sowie geflüchtete Menschen, die einen Sprach- oder Integrationskurs oder eine der berufsvorbereitenden Maßnahmen der Arbeitsagentur oder des Jobcenters besuchen. Sie alle werden zusätzlich zu den arbeitslos gemeldeten Menschen in der Statistik zur Unterbeschäftigung erfasst, die die Agentur für Arbeit ebenfalls monatlich veröffentlicht.

Kurzarbeit

Im April* haben acht Betriebe aus dem Kreis Stormarn neu Kurzarbeit angezeigt und erwarten bei 57 Beschäftigten einen Arbeitsausfall. Im Vormonatszeitraum registrierte die Arbeitsagentur 25 Neuanzeigen auf Kurzarbeit für 151 Mitarbeitende, im Februar waren es 49 Anzeigen für 621 Beschäftigte.

*bis zum 27. April 2022

„Die Zahl neuer Anzeigen auf Kurzarbeit ist weiter zurückgegangen. Das ist ein positives Zeichen, darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass immer noch Beschäftigte von Arbeitsausfällen betroffen sind“, so die operative Geschäftsführerin der Arbeitsagentur. „Die Unsicherheiten im Hinblick auf den Ukrainekonflikt und dessen Auswirkungen bestehen natürlich fort. Insoweit ist es wichtig, dass die bis zum 30. Juni dieses Jahres verlängerten Sonderregelungen zum Kurzarbeitergeld die Beschäftigung in den Unternehmen sichern und eine gewisse Planungssicherheit bieten, auch wenn die Zahl neu hinzukommender Anzeigen auf Kurzarbeit im Augenblick eher gering ist.“

Die aktuell verfügbaren hochgerechneten Daten zum tatsächlichen Umfang der Kurzarbeit im Kreis Stormarn liegen für den Monat November 2021 vor. „Seinerzeit wurde in 312 Betrieben kurzgearbeitet und insgesamt 1.557 Beschäftigte waren von einem Arbeitsausfall betroffen“, berichtet Behrens. Den Höchststand der Kurzarbeit gab es kurz nach dem Ausbruch der Corona-Pandemie im April 2020, als in rund 1.700 Stormarner Unternehmen über 14.000 Beschäftigte von Arbeitsausfällen betroffen waren.

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