Laeiszhallenkonzert am 11. Juni 2022

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Nach der erfolgreichen Ausrichtung des 17. internationalen Kammerorchester-Festivals vom 19.-22. Mai 2022 mit Gastorchestern aus Schweden und der Türkei möchte ich Ihnen ein paar Informationen über unser nächstes Laeiszhallenkonzert zukommen lassen.

Das Konzert beginnt mit „Ouvertüre, Scherzo und Finale“ von Schumann. Die Besonderheit des Stückes ist die Zwitterstellung zwischen den Gattungen Orchestersuite und Sinfonie. Denn für die Form einer Suite spricht das Fehlen eines langsamen Satzes und für die Form der Sinfonie sprechen die motivischen und rhythmischen Bezüge zwischen den Sätzen. Unabhängig von der Gattungszuordnung handelt es sich um ein leichtes und fröhliches Werk, das mit einem grandiosen Finale endet.

Darauf folgt ein Werk des zeitgenössischen Komponisten Adamopoulos, welches 2013 durch den Preis der „Deutschen Orchester-Stiftung“ ausgezeichnet wurde. Unter dem Phantasienamen „Klathreptsima“ können sich die Zuhörer:innen in sphärische Klänge hineinhören und sich auf eine Musik einlassen, dich sich durch einen ruhigen und subtilen Charakter kennzeichnet. Das Stück besteht zu einem großen Teil aus langen Akkorden, die menschlichen Atemzügen nachempfunden wurden. Zentral für das Tonmaterial des Werkes sind die drei Töne e, g und a, die immer wieder als Spitzentöne der Akkorde zu hören sind und dadurch einen gewissen Wiedererkennungseffekt hervorrufen. Im Laufe des Stückes kommen immer mehr Klangfarben hinzu. Unter anderem erklingt im zweiten Teil ein Vibraphon-Thema und im vierten Teil ein Harfen-Thema.

Nach der Pause erklingt dann die Sinfonie Nr. 2 von Beethoven. Die Sinfonie wurde in der Rezeption häufig als heiter bezeichnet und steht mit dieser Beschreibung im Kontrast zur beginnenden Taubheit Beethovens. Tatsächlich jedoch bietet die Sinfonie jedoch einiges mehr als heitere Passagen. Vielmehr handelt es sich um ein musikalisches Drama, dessen Idylle bereits in der langsamen Einleitung durch Schreckenssignale in d-moll durchzogen werden. Noch viel deutlicher wird die Veränderung des Charakters im geheimnisvollen Mittelteil des langsamen Satzes. Im Finale schließlich bleibt die Melodie immer wieder auf Fermaten stehen und lässt dadurch das Publikum mit einem Fragezeichen zurück.

Das Jugend-Sinfonieorchester Ahrensburg (JSOA) besteht seit 1968 und hat seitdem auf vielen internationalen Bühnen Erfahrung gesammelt. In über 50 Jahren haben die jungen Musiker nicht nur Werke von Beethoven bis Wagner, sondern auch Film- und Musicalmusik sowie Uraufführungen internationaler zeitgenössischer Komponisten aufgeführt. Weiterhin haben viele Instrumentalisten des Orchesters durch Solokonzerte auch die Möglichkeit einzigartiger Bühnenerfahrung erhalten.

Das JSOA und seine zwei ebenfalls sinfonisch besetzten Vororchester unterhalten Partnerschaftskontakte zu Ensembles in Europa, Asien und den USA. Bei Auslandsreisen übernimmt das JSOA die Aufgabe eines Kulturbotschafters und ermöglicht damit einen internationalen menschlichen und musikalischen Austausch.

Sönke Grohmann, Jahrgang 1988, studierte von 2009 bis 2015 Schulmusik mit Querflöte als Hauptfach an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg und schloss das Studium mit dem Master erfolgreich ab. Darauf aufbauend studierte er von 2015 bis 2017 den Master-Studiengang Chor- und Ensembleleitung an der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover bei Prof. Frank Löhr.

Als Dirigent arbeitete Sönke Grohmann mit verschiedenen Orchestern und Chören: unter anderem mit der Akademischen Orchestervereinigung Göttingen, der Altonaer Singakademie sowie vom Sommersemester 2014 bis zum Wintersemester 2021/22 mit dem collegium musicum der Leibniz Universität Hannover. Im September 2018 übernahm er die Leitung des Jugend-Sinfonieorchesters Ahrensburg und seit Oktober 2021 ist er Dirigent des Orchesters der Universität zu Lübeck.

Antonis Adamopoulos ist 1987 in Patras – Griechenland geboren. Sein kompositorisches Werk umfasst Stücke verschiedener Besetzungen (solo, Singstimme, Streichquartett, kleines und großes Ensemble, Orchester und Musiktheater). Aufgeführt wurden seine Kompositionen von Ensembles und Orchestern wie Thüringer Symphoniker, Nordharzer Symphonieorchester, Hamburger Symphoniker, l’instant donné Paris, e-werk Berlin, Griechisches Ensemble für Neue Musik und dissonArt Ensemble, in Festivals wie Bregenzer Festspiele, Darmstädter Ferienkurse, Hamburger Klangwerktage, Chilli-Jazz-Festival, Klangwerkstatt Berlin, Blurred Edges Festival, Hamburg Dialogues, Werkstatt für Neue Musik Athen. Im akademischen Bereich ist er Hochschuldozent an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg sowie am Institut für Musik und ihre Vermittlung der Universität Braunschweig.

Termin:

 

Samstag, 11. Juni 2022, 19.00 Uhr

Laeiszhalle Hamburg, Großer Saal

Johannes-Brahms-Platz 1

20355 Hamburg

 

Programm: Robert Schumann: Ouvertüre, Scherzo und Finale

Antonis Adamopoulos: Klathreptisma

Ludwig van Beethoven: Sinfonie Nr. 2

 

Tickets:

 

Tickets für Euro 18,-/16,-/14,- (ermäßigt Euro 12,-/10,-/8,-) online unter jsoa.de/laeiszhalle, im Sekretariat des Jugend-Sinfonieorchesters (Tel.: 04102 – 880316), in der Buchhandlung Stojan in Ahrensburg sowie in Hamburg an der Abendkasse.

 

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