Auf Initiative des Kinoverbundes Schleswig-Holstein startet unter dem Motto „Ein Land geht ins Kino“ erneut ein landesweiter Aktionstag. Diesmal im Zentrum des Geschehens: Der Film Mittagsstunde von Regisseur Lars Jessen, in Kiel geboren und damit ebenfalls ein echter Schleswig-Holsteiner. Die Verfilmung des gleichnamigen Bestsellers von Dörte Hansen, punktet mit norddeutschem Humor und entwaffnender Ehrlichkeit. Das Kino im Kleinen Theater Bargteheide zeigt die Vorpremiere am So., den 18. September, um 19.30 Uhr auf Hochdeutsch sowie am Di, 18. Oktober, 15.30 Uhr, den Film auf Platt.
Von dem fiktiven Dorf Brinkebüll und vom Verschwinden – nicht nur der Ruhezeiten – erzählt Dörte Hansen in ihrem zweiten Roman „Mittagsstunde“. Regisseur Lars Jessen hat sich dem Stoff angenommen und die Geschichte von Ingwer (Charly Hübner) verfilmt, der eines Tages ins sein Heimatdorf zurückkehrt. Denn seine Großmutter ist zusehends verwirrter und sein Großvater will sich einfach nicht von seiner Kneipe trennen, die insgesamt auch nicht mehr das ist, was sie einst war. Und auch sonst hat der Ort sich verändert und Ingwer beginnt sich zu fragen, wann genau der Zeitpunkt war, an dem es mit dem Dorf Brinkebüll bergab ging. War es in den 1970ern, als nach der Flurbereinigung die Hecken und dann auch die Vögel verschwanden? Als immer größere Landwirtschaftsbetriebe gebaut wurden, sodass kleinere weichen mussten? Oder ist er vielleicht schuld, weil er seinen Großvater mit der Gastronomie alleine ließ, um in Kiel zu studieren? Das Dorf ist dabei der eigentliche Hauptdarsteller in diesem Roman über das Verschwinden und den großen Umbruch auf dem Land. Dabei ist „Mittagsstunde“ eher ein Herkunfts- als ein Heimatroman, wie die Autorin sagt. Und ein Roman über die Frage, wohin der Mensch gehört. (Deutschlandfunk) Dörte Hansen hat all die schrägen Gestalten des Dorfs mit großer Sympathie gezeichnet. Sie stehen ohne jede nostalgische Verklärung für ein Leben, das es so nie mehr geben wird … zeigen aber auch überzeugend, dass man es nicht vergessen sollte. Selbst wenn man nicht viel aus der Vergangenheit lernt, so ist sie doch ungeheuer hilfreich bei dem Versuch, die Gegenwart zu verstehen. (epd-film)
Besonders ist bei dem Film die Sprache: während es eine rein hochdeutsche Version gibt, wurden einige Szenen doppelt und zwar auf plattdeutsch gedreht. Damit das gesprochene Platt den richtigen Klang bekommt, hat Dörte Hansen am Set ausgeholfen. Das Kino im Kleinen Theater Bargteheide zeigt die hochdeutsche Vorpremiere am So., den 18. September, um 19.30 Uhr und auf Plattdeutsch am Di, den 18. Oktober, 15.30 Uhr, als Besonderer Film mit anschließendem Filmgespräch. … wer mag, dann auch up platt.
„Mittagsstunde“, So. 18.09., 19.30 Uhr.
Die Kinokarten sind an der Abendkasse ab 19:00 Uhr erhältlich. Platzreservierungen müssen nicht vorgenommen werden.