Arbeitsmarkt im Kreis Stormarn – Januar 2023

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Typisch zum Jahreswechsel: Arbeitslosigkeit steigt saisonal bedingt

·     4.901 arbeitslose Menschen im Kreis Stormarn – 268 mehr als im Dezember

·     Arbeitslosenquote steigt auf 3,7 Prozent – plus 0,2 Prozentpunkte zum Vormonat

·     Ausbildung: Halbjahreszeugnisse als Startschuss für die Berufswahl    

Die Winterwochen und der Jahreswechsel machen sich auf dem Arbeitsmarkt im Kreis Stormarn bemerkbar. Im Januar ist die Arbeitslosigkeit daher saisonal bedingt wieder deutlicher angestiegen. 268 Menschen mehr als noch im Dezember sind aktuell bei der Agentur für Arbeit Bad Oldesloe und dem Jobcenter Stormarn arbeitslos gemeldet. Damit steigt ihre Zahl auf jetzt insgesamt 4.901. In der Folge nimmt die Arbeitslosenquote um 0,2 Prozentpunkte zum Dezember zu und liegt jetzt bei 3,7 Prozent.

Vor einem Jahr waren im Januar 4.377 Menschen und damit 524 weniger arbeitslos. Die Quote lag seinerzeit bei 3,3 Prozent.

„Der Jahreswechsel bringt saisonal bedingt immer einen deutlicheren Anstieg der Arbeitslosigkeit mit sich. Endende befristete Arbeitsverträge wie auch zum Jahresende wirksame Kündigungsfristen sind ebenso Ursachen wie junge Menschen, die ihre Ausbildung in diesem Monat abgeschlossen haben und nicht im Ausbildungsbetrieb übernommen werden konnten. Bei ihnen sehen wir im Januar immer einen überproportionalen Anstieg der Arbeitslosigkeit. Insgesamt fällt das Plus von 268 arbeitslosen Menschen mehr gegenüber Dezember in der Betrachtung der Vorjahre aber vergleichsweise niedrig aus. In den vergangenen zehn Jahren lag der Anstieg zum Jahreswechsel im Schnitt bei plus 337 und damit deutlich höher“, sagt Kathleen Wieczorek, Chefin der Agentur für Arbeit Bad Oldesloe zu den aktuellen Arbeitsmarktdaten für den Kreis Stormarn. „Blicke ich auf die Seite der Unternehmen, bleibt deren Personalbedarf mit 2.481 gemeldeten Stellen im Januar weiterhin hoch und nur geringfügig unter dem Wert des Vorjahres. Mit acht neuen Anzeigen aus Stormarner Unternehmen bleibt auch der Bereich der Kurzarbeit unauffällig. Aktuelle Herausforderung in vielen Stormarner Unternehmen ist und bleibt die Personalsuche, nicht die Freisetzung.“

Sozialversicherungspflichtige Stellen

Dem gemeinsamen Arbeitgeber-Service von Arbeitsagentur und Jobcenter sind im Januar 283 neue sozialversicherungspflichtige Stellen gemeldet worden. Das sind 67 weniger (minus 19,1 Prozent) als im Vormonat und 28 weniger (minus neun Prozent) als im vergangenen Jahr. „Im Januar ist es nicht ungewöhnlich, dass uns insgesamt weniger neue Stellen gemeldet werden. Hier hat die Jahreszeit ihren Einfluss. In der Branchenbetrachtung ist der Stellenbestand in den meisten Bereichen nur leicht zurückgegangen oder gleichgeblieben, wogegen bei den Unternehmen aus dem verarbeitenden Gewerbe mit plus 29 Stellen zum Vormonat wie auch im öffentlichen Dienst mit plus 18 zwei deutlichere Stellenzuwächse zu finden sind“, so die Agenturchefin.

Insgesamt sind aktuell 2.481 sozialversicherungspflichtige Stellen im Kreis Stormarn zu besetzen, sieben oder 0,3 Prozent mehr als im Vormonat. Im Vergleich zum Vorjahresmonat sind dies 59 Stellen weniger (minus 2,3 Prozent).

Unterbeschäftigung

Die Unterbeschäftigung zeigt, wie viele Menschen insgesamt auf der Suche nach einer neuen Beschäftigung sind. „Im Kreis Stormarn beträgt die Zahl der Unterbeschäftigten aktuell 6.572. Die Unterbeschäftigungsquote hat zum Vormonat ebenfalls um 0,2 Prozentpunkte zugenommen und liegt jetzt bei 4,9 Prozent. Im Januar des Vorjahres lag sie bei 4,3 Prozent“, so Wieczorek.

Nicht als arbeitslos gezählt werden beispielsweise Teilnehmende an Weiterbildungsmaßnahmen und in Arbeitsgelegenheiten oder Arbeitsuchende, die derzeit arbeitsunfähig erkrankt sind, sowie geflüchtete Menschen, die einen Sprach- oder Integrationskurs oder eine der berufsvorbereitenden Maßnahmen der Arbeitsagentur oder des Jobcenters besuchen. Sie alle werden zusätzlich zu den arbeitslos gemeldeten Menschen in der Statistik zur Unterbeschäftigung erfasst, die die Agentur für Arbeit ebenfalls monatlich veröffentlicht.

Ausbildung 2023: Unternehmen sind bereits am Start – jetzt mit den Halbjahreszeugnissen loslegen

Über 1.000 gemeldete Ausbildungsstellen stehen bei den Ausbildungsvermittlerinnen und Ausbildungsvermittlern der Arbeitsagentur im Kreis Stormarn jetzt schon zur Auswahl. „Das zeigt, dass die Unternehmen bereits intensiv auf der Suche nach Auszubildenden für den Ausbildungsbeginn im kommenden Herbst sind. Sie engagieren sich unverändert in der Ausbildung junger Menschen“, sagt Wieczorek.

Eine Befragung der Schülerinnen und Schüler in den Kreisen Stormarn und Herzogtum habe gezeigt, dass sie Interesse haben, sich mit ihrer Berufswahl auseinanderzusetzen, so die Agenturchefin. „Dabei sind ihnen die persönlichen Beratungsgespräche mit unseren Berufsberaterinnen und Berufsberatern wichtig. Diejenigen, die ein Beratungsangebot in Anspruch genommen haben, haben uns auch ein gutes Feedback gegeben“, sagt Wieczorek. „Unsere Ausbildungsexpertinnen und -experten beobachten nach den Pandemiejahren mit den Lockdowns einen großen Orientierungs- und Beratungsbedarf bei den Jugendlichen wie auch ihren Eltern. Wir bieten sowohl an den Schulen als auch in unseren Häusern genau diese Beratung an. Leider nehmen immer weniger Jugendliche unsere Angebote in Anspruch. Ich möchte sie einladen: Nehmt die gerade erhaltenen Halbjahreszeugnisse als Startschuss für die Planung eurer Zukunft. Die Unternehmen stehen bereits am Start. Eure Chancen auf einen Ausbildungsplatz sind gut wie nie. Unsere Berufsberaterinnen und Berufsberater sind hierbei eure Berater, Ratgeber und Lotsen bei der Berufs- oder Studienwahl, bei der Ausbildungssuche oder der Suche nach Überbrückungsmöglichkeiten.“

Termine für die Berufsberatung bekommen Jugendliche und ihre Eltern über die Hotline 0 45 31 – 167 154, per E-Mail an badoldesloe.berufsberatung@arbeitsagentur.de oder online unter www.arbeitsagentur.de/eservices => Berufs- und Studienwahl => Zur Berufsberatung anmelden.

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