Kontroverse Diskussion um Bauvorhaben „Am Maisfeld“

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Warum die Grünen im Gegensatz zu CDU und WfB für eine größere Anzahl von Sozialwohnungen bei der Bebauung „Am Maisfeld“ gestimmt haben

In der vergangenen Sitzung des Ausschusses für Planung und Verkehr stellte das Planungsbüro Drees & Sommer zwei Varianten zum geplanten städtischen Bauvorhaben Am Maisfeld vor. Die große Lösung sieht 76 Wohnungen vor, die kleine Lösung hingegen nur 63 Wohneinheiten. Für erstere Stimmten die Grünen und die SPD, wohingegen CDU und WfB die kleinere Variante bevorzugten.

Nachdem das Thema große Aufmerksamkeit in der lokalen Presse erhielt und kontroverse Diskussionen in den Sozialen Medien auslöste, gibt nun Matthias Leidner von den Grünen eine Erklärung ab:

Am Maisfeld könnten 76 neue Wohnungen entstehen, darunter viele besonders benötigte Sozialwohnungen. Gebaut werden sollen jetzt aber nur 63 Wohnungen, weil zwei Fraktionen die Bargteheider Stellplatz-Richtlinie starr anwenden wollen. 11 von 13 geförderten Wohnungen fallen deswegen weg.

Wir sehen die Stellplatzsituation bei 76 neuen Wohnungen als unkritisch. Das westliche Ende der Straße „Am Maisfeld“ ist aktuell weit davon entfernt, zugeparkt zu werden. Vergleiche mit Bachstraße oder Tremsbütteler Weg hinken hier gewaltig. Im näheren Bereich Am Maisfeld stehen ca. 60 Parkplätze in von der Fahrbahn separierten Parkbuchten zur Verfügung. Diese sind größtenteils unbelegt, werden auch von Gästen der anliegenden Häuser und Wohnmobilen, gewerblichen und privaten Anhängern nur zu einem kleinen Teil genutzt. Die Parkbucht vor der Kita ist für acht PKW ausreichend dimensioniert. Für enge Innenstadtbereiche mit stark eingeschränktem Straßenraum mag ein Stellplatzschlüssel von 1,5 PKW pro Wohnung eventuell nachvollziehbar sein. Wir meinen, dass er an dieser Stelle nicht erforderlich ist und nur die Baukosten in die Höhe treibt. Aus gutem Grund empfiehlt die aktuelle Landesbauordnung (LBO) von Schleswig-Holstein für normalen Mehrgeschossbau einen von Wert 0,7 Stellplatz pro Wohneinheit.

Nicht berücksichtigt wurde bei der Beratung im Planungs-Ausschuss die Möglichkeit, ein Mobilitätskonzept als Ausgleich für Parkplätze zu erstellen. Das hatte der Anbieter von sich aus vorgeschlagen und es ist ein bewährter Ansatz in vielen Städten und Gemeinden. Ein Mobilitätskonzept könnte beispielsweise beinhalten, dass Unterstellmöglichkeiten und Raum für die Pflege und Wartung von (Lasten-) Fahrrädern geschaffen wird, dass es eine engere Taktung der Ringbuslinien gibt – eine Haltestelle befindet sich direkt vor dem Objekt – oder dass Gemeinschaftsfahrzeuge bereitgestellt werden. Davon würden auch Menschen profitieren, die sich kein eigenes Auto leisten können oder wollen.

Wir sehen maßvollen Bau von Mehrfamilienhäusern in von Einzelhäusern geprägten Vierteln als grundsätzlich unproblematisch. Auch in anderen Vierteln (etwa Timmsche Koppel, Fischteiche) gibt es derartige Gebäude, die sich gut in die Umgebung eingliedern. Wir empfinden mehrgeschossige Bauten grundsätzlich nicht als ästhetisch unpassende Bauwerke. Auch wenn es in Bargteheide einige unschöne Beispiele gibt. Mehrgeschossige Bauten passen durchaus in unser Stadtbild.

Wir sehen in einer maßvollen Verdichtung der Bebauung innerhalb der Stadtgrenzen die einzige Chance, Wohnen bezahlbar zu halten. Die Alternative zur Verdichtung, nämlich die Zersiedelung der schönen Landschaft rund um Bargteheide, lehnen wir ab.

 

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