Pressemitteilung des NABU Ammersbek

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So etwas darf nicht wieder passieren

Schön ist es jetzt am Stauteich. Das Wasser ist klar, Libellen schwirren, und ab und zu
schnurrt eine Ringelnatter quer über den Teich, nur der kleine Kopf schaut aus dem
Wasser. Kaum vorstellbar, dass hier vor zwei Wochen noch Tausende von Tieren
verendeten, Kröten, Muscheln, Schnecken, Fische.

Der NABU Ammersbek und allen voran seine Schutzgebietsbetreuer vom Naturschutzgebiet „Heidkoppelmoor und Umgebung“, zu deren Aufgaben auch Beobachtung und Analyse von Bestandsentwicklungen gehört, zieht nun ein Fazit aus
dem Katastrophenereignis. Die Naturschützer möchten verhindern, dass Vergleichbares noch einmal passiert oder dass ein Umbau des Gewässers zum endgültigen Aus für die bemerkenswerten Populationen von Erdkröten und Teichmuscheln führt.

Die Biologen und Umweltexpert*innen der Gruppe haben deshalb in einem
mehrseitigen Papier das Ereignis bewertet und richten einen Forderungskatalog an
Politik und Verwaltung in Hamburg und Stormarn. Angelika Schmidt, zweite Vorsitzende des NABU Ammersbek und Umweltingenieurin, will sich nicht nur dafür einsetzen, dass das Stillgewässer als Biotop erhalten bleibt. „Der Stauteich ist ein wichtiges Erholungsgebiet für Hamburger und Ammersbeker, fernab von jeglichem Autoverkehr“, nennt sie als zweiten wichtigen Grund. Petra Ludwig-Sidow, Geologin und Vorsitzende der Gruppe, pflichtet ihrer Kollegin bei und ergänzt: „Durch die Folgen dieser ungewöhnlichen Frühjahrsdürre sind wir in unserer Abwägung, ob es besser ist, den Bach auf Kosten des Teiches zu fördern oder umgekehrt, zu einem klaren Ergebnis gekommen. Der Stauteich ist artenschutzrechtlich viel bedeutsamer als von uns vermutet, und so etwas wie in
diesem Juni darf nicht wieder passieren“.

Auch die beiden Biologen des NABU Ammersbek, die sich beruflich mit Gewässern und ihrem Zustand beschäftigen, sehen sich durch das Kröten- und das Teichmuschelsterben in ihrer Ablehnung des Stauteich-Rückbaus bestätigt. „Man muss die Gesamtsituation betrachten“ sagt Thomas Behrends, hauptamtlicher Artenschutzexperte des NABU Schleswig-Holstein, „die Wiederherstellung der Durchgängigkeit eines Fließgewässers ist ein wichtiges Ziel, der Teicherhalt wegen der Erdkröten, der Teichmuscheln und des
Wasserrückhalts aber auch“. Er hofft, dass die Erdkröten, die eine relativ hohes Alter erreichen, nächstes Frühjahr einen besseren Laicherfolg haben, so dass sich die Population im Laufe einiger Jahre erholt.

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