Gegen Diskrimierung! Für Gleichheit!

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Bargteheide:
Der 19. Januar 2020 veränderte das Leben von zehn Familien. In Hanau tötete ein Mann
zehn Menschen und sich selbst. Hanau ist nicht Bargteheide und so stellt sich die Frage,
was beide Städte und vor allem die Anne-Frank-Schule Bargteheide verbindet. Die Antwort ist schnell gefunden: Anstrengungen und der Kampf gegen Diskrimierung,
Rechtsextremismus und dessen Gedankengut.

Foto: Stadtverwaltung

In dieser Woche hatten die Schülerinnen und Schüler aller 9. und 10. Klassen die
Möglichkeit an Workshops der antirassistischen „Bildungsinitiative Ferhat Unvar“
teilzunehmen. Dieses Angebot wurde durch das Projekt Partnerschaft für Demokratie
Stadt Bargteheide im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben! Demokratie
fördern. Vielfalt gestalten. Extremismus vorbeugen“ gefördert.

Gegründet wurde die Initiative in Gedenken an Ferhat Unvar am 14. November 2020
durch seine Mutter Serpil Unvar. Sie möchte damit ein Zeichen gegen Rassismus setzen
und darauf aufmerksam machen, dass alle Kinder in der Schule gleich behandelt werden
müssen. Und so setzen die Workshops auch genau dort an und bringen Schülerinnen und
Schüler zu diesem Thema in Schulen deutschlandweit ins Gespräch. Beleuchtet wurden
an den Vormittagen an der AFS die verschiedenen Aspekte und Stufen von
Diskriminierung – beginnend bei scheinbar beiläufigen Beleidigungen bis zu dauerhaften
Diskriminierungen im Alltag und Leben der oder des Betroffenen.

„Ich fand es interessant, welche unterschiedlichen Stufen es gibt und was schon zu
Diskrimierung zählt. Es war eine gute Mischung aus theoretischem Wissen und
praktischem Arbeiten“, erläutert Alfred Küster.

Außerdem kamen die Klassen über Alltagsproblematiken von Betroffenen ins Gespräch
und stellten ihre Eindrücke dazu szenisch dar. Besonders das Schreiben kleiner
Theaterstücke war für die Schülerinnen und Schüler spannend und hilfreich. „Wir haben
uns in den Szenen gut in die betroffenen Menschen hineinversetzen können und gelernt,
wie man solche diskriminierenden Situationen anders und besser lösen kann und muss“,
sagt Joy Kreisel.

Ziel der Workshops ist es über verschiedene Zugänge den Themen Rassismus und
Diskrimierung entgegenzuwirken und auch Jugendlichen die Chance zu geben, eigene
Bedürfnisse zu benennen und Chancengleichheit einzufordern. Also nicht zu vergessen,
was den Menschen in Hanau widerfahren ist, was vielen anderen Menschen tagtäglich
passiert, für ihre Werte und Rechte einzustehen und auch ihre Meinung zu vertreten,
damit sich Geschichten aus der Geschichte nicht wiederholen.

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