„Nie wieder ist jetzt“

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Bargteheide – Es war die bisher größte Demonstration in Bargteheide. Für Demokratie, Freiheit und gegen Rassismus und völkische Ideologie setzten sich heute mindestens etwa 1500 Menschen ein. So hoch schätzte selbst ein Polizist die Menge ein, die sich vor dem Rathaus und auf der anderen Straßenseite versammelt hatte. Die Polizei ist eher für konservative Einschätzungen bekannt. Für die Demo sperrte sie die Rathausstraße und die angrenzenden Straßen angesichts der großen Menschenmenge komplett ab.

Anlass dafür war das Geheimtreffen in Potsdam, über das das Journalistennetzwerk Correctiv recherchiert hatte. AfD und andere Rechtsextremisten hatten dort über das Unwort Remigration diskutiert. Unter diesem Stichwort wird die Abschiebung selbst von deutschen Staatsbürger*innen gefordert, die einen Migrationshintergrund haben oder den Rechten sonst wie unbequem sind. Kommentatoren hatten das Treffen mit der Wannseekonferenz verglichen, auf der 1942 akribisch die Ermordung der europäischen Juden geplant und vorbereitet wurde.

 

„Nie wieder ist jetzt“ lautete das Motto der Kundgebung gegen faschistisches Gedankengut. Auch in den Nachbarstädten und -gemeinden gingen zahlreiche Menschen auf die Straße, um die Demokratie und den Rechtsstaat gegen seine Feinde zu verteidigen. Erfreulicherweise beteiligten sich auch viele Junge an dem Protest.

Vertreterinnen der Initiative Jugend für Jugend warnten vor der wachsenden rechtsextremen Gefahr. „Die regierende Ampel übernimmt Forderungen der Rechten nach Deportation und Abschiebung“, sagte etwa Anna. Die Politik der Schuldenbremse führe zu einer Verschlechterung der Lebensverhältnisse breiter Schichten. Der massive, millionenfache Protest sei aber ein Zeichen der Hoffnung auf einen Wandel.

Redner*innen erinnerten auch an den Holocaust-Gedenktag heute. „17 Millionen Menschen sind von den Nazis bestialisch umgebracht worden“, sagte Mehmet Dalkilinc, „darunter waren Juden, Sinti und Roma sowie Homosexuelle. Wir sind heute hier, damit das in Deutschland nicht wieder passiert.“

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