Schlichten statt richten

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450 Schiedsfrauen und Männer sind in Schleswig-Holstein unterwegs, zwei davon in Bargteheide. Jutta Werner und ihr Stellvertreter Michael Kochinky kommen immer dann zum Einsatz, wenn Nachbarn in Streit geraten. Die Erfolgsquote der Schlichtung liegt in Bargteheide dabei deutlich über dem Bundesdurchschnitt.

Bargteheides Schiedsleute, Jutta Werner und Michael Kochinky, zusammen mit Bürgermeisterin Gabriele Hettwer (Mitte).

„Es ist nicht immer einfach“, sagt Jutta Werner, die das Amt seit über 20 Jahren ausübt. „Jeder Fall braucht seinen eigenen Lösungsansatz. Und genau darin liegt für mich der Reiz der Tätigkeit.“ 123 Fälle sind in Bargteheide seit 2003 ins Schlichtungsverfahren gegangen, zwei Drittel waren davon erfolgreich. Gar nicht erst in die Statistik gehen so genannte Tür- und Angelgespräche ein, bei denen bereits eine mündliche Beratung genügt, um den Streit beizulegen. Was viele Bürgerinnen und Bürger nicht wissen: Bei Privatklagedelikten wie Beleidigung und Bedrohung aber auch bei Nachbarschaftsstreitigkeiten nach dem Zivilrecht wie Lärmbelästigung oder Streit um die Grenzabstände müssen Schiedsleute im ersten Schritt hinzugezogen werden. Erst, wenn beim Schiedsverfahren keine Einigung erzielt werden kann, ist der Klageweg möglich. Das passende Gespür für die Moderation bei Streitfällen beweist seit neuestem auch Michael Kochinky, der seit November 2023 als stellvertretender Schiedsmann für Bargteheide agiert. Schlüsselqualifikationen habe er durch seine jahrelange Tätigkeit im Betriebsrat gewonnen, so Kochinky. Als Rentner genieße er nun die Möglichkeit, ein Ehrenamt mit Flexibilität auszuüben. Ausführliche Informationen über das Schiedsamt und Kontaktmöglichkeit sind auf dem aktuellen Flyer der Stadt zu finden, der u.a. im Bürgerbüro ausliegt.

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