Laeiszhallenkonzert des Jugend-Sinfonieorchesters Ahrensburg

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Das Konzert beginnt mit der Somerset Rhapsody von Gustav Holst. Das in den Jahren 1906/1907 entstandene Werk basiert auf drei englischen Volksliedern. Das erste Volkslied Sheep Shearing Song wird von einer einsamen Oboe über sphärischen Klangteppich der Geigen vorgetragen. Die zweite Melodie des Werkes basiert auf dem Volkslied High Germany, welches im Stil eines Marsches komponiert wurde und die heranrückenden Soldaten darstellen soll. Ein Jugendlicher, der einem Mädchen den Hof machen möchte, wird überredet, sich zu melden und in den Krieg zu ziehen. Im dritten Volkslied The Lover’s Farewell verabschiedet sich das junge Mädchen von ihrem Partner. Die Melodie stellt mit ihrem gesanglichen Legato einen Kontrast zum vorausgegangenen Marsch dar.

Darauf folgt das Violakonzert von Béla Bartók. Der Komponist konnte dieses Werk zu Lebzeiten nicht vollenden. Sein Schüler Tibor Serly ergänzte 1949 die von Bartók überlieferten Fragmente zu einem Konzert, welches ein Jahr später seine Uraufführung erlebte. Das Werk ist stark rhythmisch geprägt. Harmonische Strukturen verwendet der Komponist nicht auf traditionelle Weise. Vielmehr stehen Ganztonleitern, Halbton-Ganztonleitern und Chromatik im Vordergrund. Der Solist Johannes Loschelder spielt schon viele Jahre im Orchester und möchte nun Bratsche studieren.

Nach der Pause erklingt dann die Sinfonie Nr. 1 von Johannes Brahms. Der Hamburger Komponist hat seine erste Sinfonie erst im Alter von 43 Jahren geschrieben, da er im Schatten des großen Symphonikers Beethoven von starken Selbstzweifeln geprägt wurde. Der Beginn der Sinfonie klingt dann als ob endlich der Knoten geplatzt ist: Im Forte und begleitet von hämmernden Paukenschlägen breiten sich chromatische Linien in den Streichern und Holzbläsern aus. Diese Energie überstrahlt den gesamten ersten Satz. Im Kontrast dazu stehen die beiden Mittelsätze. In ihnen finden wir einen lyrischen und intimen Charakter. Die einzelnen Instrumente kommunizieren auf kammermusikalische Weise. Der vierte Satz wird den meisten Zuhörer:innen vermutlich sehr bekannt vorkommen. Nach einer dramatischen Einleitung gefolgt von einer Alphornmelodie erklingt das Hauptthema, das als Titelmelodie des Hamburg Journals zu großer Bekanntheit gelangt ist.

 

Das Jugend-Sinfonieorchester Ahrensburg (JSOA) besteht seit 1968 und hat seitdem auf vielen internationalen Bühnen Erfahrung gesammelt. In über 50 Jahren haben die jungen Musiker:innen nicht nur Werke von Beethoven bis Wagner, sondern auch Film- und Musicalmusik sowie Uraufführungen internationaler zeitgenössischer Komponist:innen aufgeführt. Weiterhin haben viele Instrumentalist:innen des Orchesters durch Solokonzerte auch die Möglichkeit einzigartiger Bühnenerfahrung erhalten. Im vergangenen Jahr ist das JSOA auf eine zweiwöchige USA-Reise gefahren, dieses Jahr besucht es das Jugendorchester Lund in Schweden. Bei diesen Auslandsreisen agiert das Orchester als Kulturbotschafter und ermöglicht damit einen internationalen menschlichen und musikalischen Austausch.

Sönke Grohmann, Jahrgang 1988, studierte von 2009 bis 2015 Schulmusik mit Querflöte als Hauptfach an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg und schloss das Studium mit dem Master erfolgreich ab. Darauf aufbauend studierte er von 2015 bis 2017 den Master-Studiengang Chor- und Ensembleleitung an der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover bei Prof. Frank Löhr.

Als Dirigent arbeitete Sönke Grohmann mit verschiedenen Orchestern und Chören: unter anderem mit der Akademischen Orchestervereinigung Göttingen, der Altonaer Singakademie sowie vom Sommersemester 2014 bis zum Wintersemester 2021/22 mit dem collegium musicum der Leibniz Universität Hannover. Im September 2018 übernahm er die Leitung des Jugend-Sinfonieorchesters Ahrensburg und seit Oktober 2021 ist er Dirigent des Orchesters der Universität zu Lübeck.

Termin:

 

Samstag, 12. Oktober 2024, 19.00 Uhr

Laeiszhalle Hamburg, Großer Saal

Johannes-Brahms-Platz 1

20355 Hamburg

 

Programm: Gustav Holst: A Somerset Rhapsody e-Moll op.21b

Béla Bartók: Violakonzert (Version Serly) Sz. 120

Johannes Brahms: Sinfonie Nr. 1 c-Moll op. 68

 

Tickets:

 

Tickets für Euro 18,-/16,-/14,- (ermäßigt Euro 12,-/10,-/8,-) online unter jsoa.de/laeiszhalle, im Sekretariat des Jugend-Sinfonieorchesters (Tel.: 04102 – 880316) sowie in Hamburg an der Abendkasse.

 

Ausführende: Jugend-Sinfonieorchester Ahrensburg

Solist: Johannes Loschelder (Viola)

Musikalische Leitung: Sönke Grohmann

 

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