Im April ist die Arbeitslosigkeit im Kreis Stormarn erneut gesunken. Der Rückgang fällt jedoch wie im Vormonat nicht deutlich aus und bleibt ohne Einfluss auf die Arbeitslosenquote. Sie liegt auch im April weiterhin bei 4,5 Prozent. Gegenüber März sind 61 Menschen weniger bei der Agentur für Arbeit Bad Oldesloe und dem Jobcenter Stormarn arbeitslos gemeldet. Ihre Gesamtzahl im Kreis Stormarn beträgt jetzt 6.023.
Vor einem Jahr waren im April 5.594 Menschen arbeitslos gewesen, 429 weniger als aktuell. Die Quote lag seinerzeit bei 4,2 Prozent.
„Im April ist die Zahl arbeitsloser Menschen zwar den zweiten Monat in Folge gesunken, jedoch fällt das Minus mit 61 gegenüber März wiederum eher gering aus und bleibt ohne Auswirkung auf die Arbeitslosenquote. Sie verharrt seit dem Jahresbeginn bei 4,5 Prozent. Aufgrund der anhaltenden schwachen Konjunkturlage bleiben positive Impulse aus. Eine wirkliche Frühjahrsbelebung und saisonale Entspannung am Arbeitsmarkt sind wie im Vorjahr derzeit nicht zu spüren, Entwicklungen bilden sich nur in kleinen Schritten ab. So hat auch auf der Unternehmensseite die Zahl der gemeldeten Stellen nur leicht um 27 zum Vormonat abgenommen, liegt aber weiterhin bei über 2.000 vakanten Jobs“, sagt Kathleen Wieczorek, Chefin der Agentur für Arbeit Bad Oldesloe zu den aktuellen Arbeitsmarktdaten für den Kreis Stormarn. „Insgesamt zahlt sich eine Qualifikation bei der Suche nach einem Job aus. Diese Aussage ist nicht neu oder überraschend und wird durch eine Auswertung der Arbeitslosenquoten nach Qualifikationsniveau unterstrichen. So lag diese im letzten Jahr für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ohne eine abgeschlossene Berufsausbildung im Kreis Stormarn bei 15,8 Prozent, bei Personen mit einem Berufsabschluss hingegen nur bei 2,5 Prozent. Ein Berufsabschluss bietet damit eine deutlich größere Arbeitsplatzsicherheit und bessere Chancen bei einer Jobsuche.“ Für Aus- und Weiterbildung spräche zudem der stattfindende Transformationsprozess durch Digitalisierung, Dekarbonisierung und Demografie, so Wieczorek: „Bekannte Berufsbilder verändern sich und erfordern andere Kompetenzen. Qualifizierung ist und bleibt damit auch in unserer Region ein zentrales Thema. Wir sind in einem gemeinsamen regionalen Netzwerk mit den Kammern, Kreishandwerkerschaften, Wirtschaftsförderungsgesellschaften, Beruflichen Schulen und Wirtschaftsverbänden aktiv und im Austausch mit dem Ziel, Aus- und Weiterbildung in unserer Region zu fördern und einen Beitrag zur Fachkräftesicherung zu leisten. Es ist mir ein großes Anliegen, dies regional sichtbarer zu machen. Daher haben wir eine gemeinsame Online-Seite „Bildungsregion Stormarn und Herzogtum Lauenburg“ aufgebaut. Sie bietet einen zusammenfassenden Überblick und Zugang zu vertieften Informationen aller Beteiligten einschließlich der Weiterbildungsplattform meinNOW, der Praktikumsbörse Hansebelt oder dem Weiterbildungsportal Schleswig-Holstein. Hier können Unternehmen wie auch Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer mehr über uns als Partnerin und Partner der Bildungsregion erfahren und Impulse für Ihre berufliche Entwicklung erhalten. Diese gemeinsame Internetpräsenz soll eine zentrale Plattform für unseren vernetzten regionalen Bildungsraum sein.“
Interessierte finden die gemeinsame Seite unter www.arbeitsagentur.de/vor-ort/bad-oldesloe => Kachel „Bildungsregion Stormarn und Herzogtum Lauenburg“.
Sozialversicherungspflichtige Stellen
Dem gemeinsamen Arbeitgeber-Service von Arbeitsagentur und Jobcenter sind im April 286 neue sozialversicherungspflichtige Stellen gemeldet worden, 42 weniger als im März. Damit sind aktuell insgesamt 2.026 sozialversicherungspflichtige Stellen im Kreis Stormarn zu besetzen, 27 oder 1,3 Prozent weniger als im Vormonat. Im Vergleich zum Vorjahresmonat sind dies 243 Stellen weniger (minus 10,7 Prozent).
Unterbeschäftigung
Die Unterbeschäftigung zeigt, wie viele Menschen im Kreis Stormarn insgesamt auf der Suche nach einer neuen Beschäftigung sind. „Die Zahl der Unterbeschäftigten beträgt aktuell 7.798. Die Unterbeschäftigungsquote ist damit um 0,1 Prozentpunkt zum Vormonat gesunken und liegt jetzt bei 5,7 Prozent. Im April des Vorjahres lag sie bei 5,6 Prozent“, so Wieczorek.
Nicht als arbeitslos gezählt werden beispielsweise Teilnehmende an Weiterbildungsmaßnahmen und in Arbeitsgelegenheiten oder Arbeitsuchende, die derzeit arbeitsunfähig erkrankt sind, sowie geflüchtete Menschen, die einen Sprach- oder Integrationskurs oder eine der berufsvorbereitenden Maßnahmen der Arbeitsagentur oder des Jobcenters besuchen. Sie alle werden zusätzlich zu den arbeitslos gemeldeten Menschen in der Statistik zur Unterbeschäftigung erfasst, die die Agentur für Arbeit ebenfalls monatlich veröffentlicht.