Aktuelle Lage der Wohnungseinbruchkriminalität auf Landesebene

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POL-SH: Gemeinsame Pressemitteilung des Landeskriminalamtes und des
Landespolizeiamtes Schleswig-Holstein

Kiel (ots) – Landeskriminalamt Schleswig-Holstein und das Landespolizeiamt informieren über die Entwicklung der Wohnungseinbruchkriminalität (WED) bis einschließlich Oktober 2016.

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Wie in den bisherigen Mitteilungen vom 04.07.2016 und 19.08.2016
dargestellt, zeichnet sich auch weiterhin ein rückläufiger Trend bei
der Tatbelastung im Vergleich zum Jahr 2015 ab.

„Wir sind deshalb vorsichtig optimistisch. Trotzdem wissen wir aus
den Erfahrungen der vergangenen Jahre, dass die Tatbelastung in der
dunklen Jahreszeit zum Teil deutlich ansteigt. Die Landespolizei wird
daher weiterhin ihre Anstrengungen zur Bekämpfung der
Wohnungseinbruchskriminalität auf hohem Niveau und
organisationsübergreifend fortsetzen“, so Kriminaldirektor Rainer
Bretsch, der im Landeskriminalamt für die landesweite Bekämpfung der
WED-Kriminalität zuständig ist.

Zu den polizeilichen Feststellungen im Einzelnen: Die Anzahl der
vollendeten Wohnungseinbruchdiebstähle und Versuchstaten für die
Monate Januar bis einschließlich Oktober ist von 6.285 in 2015 auf
5.259 in 2016 gesunken. Die Einbruchszahlen im Monat Oktober sanken
von 2015 mit 763 Taten um 244 Fälle auf 519 Taten in 2016. Dies
stellt den niedrigsten Oktoberwert in den letzten 5 Jahren dar und
gleichfalls den niedrigsten Wert bei der Betrachtung von zehn Monaten
eines Jahres. Es hat aber aktuell einen Anstieg um rund 170 Taten von
September auf Oktober 2016 gegeben.

Ein wichtiger Hinweis zu den verwendeten Daten: Es handelt sich um
aktuelle Lagedaten aus dem Vorgangsbearbeitungssystem der
Landespolizei, nicht aus der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS).
Aktuelle Lagezahlen eignen sich für operative Zwecke und gewinnen
aufgrund ihrer zeitnahen Erfassung zunehmend an Bedeutung. Sie
stellen die tatsächlich durch die Polizei aufgenommenen Einbrüche
dar. Sie haben aber als „Eingangsstatistik“ keine PKS-vergleichbare
Qualität. Sie liefern andere Zahlen als die Ausgangsstatistik PKS.
Die Darstellung von Lagezahlen aus dem polizeilichen
Vorgangsbearbeitungssystem erfolgt nach dem Erstelldatum des Vorgangs

Im Unterschied hierzu sind die Zahlen der Polizeilichen
Kriminalstatistik die erste Wahl für strategische Informationen zur
bekanntgewordenen Kriminalität. Bundesweit einheitlich erfasste
Zahlen dieser Ausgangsstatistik garantieren die erforderliche
Qualität. Sie können aber ausschließlich zur Analyse vollständiger
Berichtszeiträume (Kalenderjahr) herangezogen werden. Eine
unterjährige Interpretation der PKS hat keinerlei Aussagekraft.

„Diese anhaltend erfreuliche Tendenz ist auch der intensiven
polizeilichen und außerpolizeilichen Präventionsarbeit, den guten
Erfolgen des in Schleswig-Holstein greifenden
Wohnungseinbruchdiebstahlkonzeptes der Polizei und den justiziellen
Reaktionen zu verdanken. Da aus polizeilicher Sicht die
Aufklärungsquote in Zusammenhang mit WED keine Aussagekraft hat, ist
für uns das Absinken der Tatbelastung infolge der Festnahme von
Tätern die wesentliche Messgröße. Ein Täter, der in Haft sitzt,
begeht keine weiteren Einbrüche mehr. Dies gilt auch dann, wenn ihm
nicht alle Taten gerichtsfest nachgewiesen werden konnten, die er
begangen hat“, so Kriminaldirektor Bretsch.

Einen für die Landespolizei neuen Weg geht zurzeit die
Polizeidirektion Ratzeburg. Der Bereich des „Hamburger Rands“ im
Kreis Stormarn war im vergangenen Jahr der am höchsten tatbelastete
Bereich im Land. Deswegen hat sich die Polizeidirektion Ratzeburg in
Abstimmung mit dem Landeskriminalamt und dem Landespolizeiamt
entschieden, WED-Taten geovisualisiert in einer Landkarte
darzustellen. Grundlage dieser Darstellung sind die Lagedaten aus dem
Vorgangsbearbeitungssystem. Ziel der Polizei ist es, die Bürgerinnen
und Bürger umfassend über laufende Tathäufungen und -serien zu
informieren und zu sensibilisieren. Dazu zählt zum Beispiel, dass
sich Bürgerinnen und Bürger, die im dargestellten Zeitraum auffällige
Beobachtungen gemacht haben, auch nachträglich noch an die Polizei
wenden. Zugleich soll und kann die Kartendarstellung Anstoß sein, die
Sicherheit der eigenen vier Wände zu prüfen (hierzu gibt es weitere
Informationen unter www.polizei.schleswig-holstein.de). Insbesondere
soll aber die Hemmschwelle gesenkt werden, bei verdächtigen
Beobachtungen sofort den Polizeiruf 110 zu wählen.

Die Darstellung für den Bereich des östlichen „Hamburger Rands“
ist zurzeit noch ein Pilotprojekt. „Die Landespolizei möchte
herausfinden, ob die Informationsansprüche der Bürgerinnen und Bürger
damit gedeckt werden können und ob zugleich tatsächlich eine
Sensibilisierung der Bevölkerung erfolgt“, so Torge Stelck,
Pressesprecher im Landespolizeiamt. Wer sich ein Bild von der
Darstellung machen möchte, kann die Karte unter https://www.facebook.
com/Polizei-Herzogtum-Lauenburg-und-Stormarn-799365576797010/
abrufen.

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