Kennen Sie schon den Bargteheider Gedichtbaum?

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Der Bargteheider Gedichtbaum

von Dirk Ollroge

Wenn man an Gedichte denkt, erinnert man sich an Deutschstunden, in denen man inständig hoffte, nicht der Unglückliche zu sein, der die gestellte Hausaufgabe, das Gedicht „Die Kraniche des Ibykus“ von Friedrich Schiller auswendig aufsagen zu müssen. Manchmal sind ja Gedichte auch ganz witzig: „In Hamburg lebten zwei Ameisen, die wollten nach Australien reisen. Bei Altona auf der Chaussee da taten ihnen die Beine weh…(Ringelnatz)“

Trotzdem sind Gedichte bei vielen heute in den Hintergrund geraten. Die Bargteheider Buchhandlung möchte Gedichtewieder aus ihrem Dornröschenschlaf holen. „Wir möchten Gedichte unter die Menschen bringen und haben auf der Fläche nebenunserer Buchhandlung einen Affenbrotbaum im Topf aufgestellt, an dem wir Gedichte aufhängen“, erläutert Ulrike Herberg  die Idee vom Gedichtbaum. So hängen Gedichte beispielsweise von  Bert Brecht, Ringelnatz oder von Ernst Jandl im Baum, die man sich wie Früchte abpflücken kann. Und wenn Ulrike Herberg mitbekommt, dass zwei Jugendliche von Ernst Jandls Gedicht „Ottos Mops“: „Ottos Mops trotzt, Otto: Fort Mops fort…– begeistert sind, dann hat sich der Baum schon ein bisschen gelohnt. Übrigens sind wir alle ja kleine Dichter, auch der Schreiber dieses Textes versucht sich gelegentlich:

Vorm Buchladen steht ein Baum

im Topf im öffentlichen Raum.

Von ihm lassen sich Gedichte pflücken,

auf dass Wort und Reime Dich entzücken.

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