„Homeschooling“ – wie funktioniert Unterrichten an der COS in „Coronazeiten“?

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Am Freitag, d. 13.03.2020 war unser letzter regulärer Schultag. Kurz vor 12.00 Uhr erhielten wir die Nachricht, dass auch unsere COS bis auf weiteres schließen muss. Schnell mussten noch alle informiert werden: Lehrkräfte, Schüler*innen und Eltern, AG-Leitungen, Mensa-Mitarbeiterinnen, „Bücherei-Mamis“, Sprint- und StarterKinder… Für alle eine bisher nicht gekannte Situation!
Wir organisierten als erstes die Notfallbetreuung für Familien, die in systemrelevanten Berufen tätig sind. Bis zu den Frühjahrsferien waren nur wenige Kinder angemeldet. Die meisten schafften es auch ohne die Schule – vorerst. „Homeschooling“ – wie geht das?
Schlagartig mussten alle Lehrer*innen neue Wege finden, den Unterrichtstoff und die Korrekturen an die Kinder zu übermitteln. Der persönliche Kontakt zu den Kindern – wie konnte man den aufrechterhalten? Wie sollte das gehen? Die Umstände als Herausforderung annehmen.


Neue Situationen sind letztlich nur zu bewältigende Herausforderungen, denen man sich stellen muss. Unsere Lehrer*innen stellen sich der neuen Situation. Sie finden neue Wege und arbeiten engagiert und innovativ.
Auch in „Corona-Zeiten“ dürfen Lehrkräfte methodisch frei agieren; Methode und Medium der Vermittlung von Lerninhalten werden von der Lehrkraft bestimmt. Wichtig ist dabei immer der Lernzuwachs bei jedem einzelnen Kind. Auch die Vermittlung der selben Lerninhalte innerhalb einer Klassenstufe muss bis zum Schuljahresende gegeben sein.
Nicht zu unterschätzen ist der zeitliche Aufwand, der notwendig ist, ein lernzielorientiertes „Homeschooling“ vorzubereiten: zum einen ist es ein Herantasten an das, was zuhause in Bezug auf Schwierigkeitsgrad und Umfang des Arbeitsmaterials geleistet werden kann, zum anderen müssen die Aufgaben anregend sein und Spaß machen, damit es nicht langweilig wird. Und dann muss immer auch der individuelle Lernzuwachs des Kindes im Blick behalten werden. Gar nicht einfach für alle Beteiligten! Fluch und Segen der Digitalisierung
Insgesamt erleichtert die digitale Erreichbarkeit aller Familien vieles. Die aktuellen Informationen werden über die Klassenverteiler durch die Lehrkräfte schnell weitergeleitet. Arbeitsbögen werden gescannt, verschickt und größtenteils zuhause ausgedruckt und erledigt.
Wer keinen Drucker besitzt, kann sich seine Aufgaben in der Schule abholen. Hier stehen „Klassentische“, auf denen neues Unterrichtsmaterial parat liegt und wer nicht online verschickt, kann erledigte Aufgaben zur Kontrolle hier ablegen.

Sich neue Möglichkeiten des digitalen Unterrichtens zu erarbeiten, stellt für viele Lehrkräfte eine Herausforderung dar. Das Erstellen digitaler Pinnwände und das Einrichten virtueller Klassenräume, die Aufnahme und das Hochladen von Lernvideos, das Einsprechen von „Frühstücksgeschichten“…viele innovative und kreative Ideen werden erprobt und umgesetzt, häufig mit technischen Schwierigkeiten und mit hohem zeitlichen Aufwand verbunden, aber auch als Chance für das zukünftige Unterrichten erkannt! Persönlicher Kontakt
Individuelle Zuwendung, die Wertschätzung der angefertigten Arbeiten, eine Rückmeldung über die gemachten Fortschritte oder einfach nur das persönliche Gespräch mit dem/der Lehrer*in sind für das Lernen grundlegend wichtig!
Egal ob Unterlagen mit dem Fahrrad verteilt und an der Haustür ausgetauscht werden, ob Telefonat, Telefon- und Videokonferenz oder die Sprechstunde im Foyer der Schule, der handgeschriebene Brief oder die persönliche E-Mail: alle Kinder haben Kontakt zu ihrer Lehrerin und ihrem Lehrer. Sie können sicher sein: Mein Lehrer/Meine Lehrerin kümmert sich um mich und ist für mich da! Denn der Unterricht geht weiter – nur anders eben!
So funktioniert „Homeschooling“ an der COS in „Coronazeiten“.

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