Autohof in Hammoor auf gutem Weg

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Hammoor – Das „Stormarntor“, der geplante Autohof in Hammoor ist einen großen Schritt weiter. Einstimmig befürwortete die Gemeindevertretung den Entwurfsplan. Der wird nun erneut für Stellungnahmen ausgelegt, voraussichtlich schon im kommenden Juni kann er als Satzung beschlossen und damit gültig werden. Über 20 Millionen Euro sollen für einen Autohof auf einer Fläche östlich der Autobahn 1 investiert werden.

Grundriss des „Stormarntors“

Geplant ist eine Raststätte mit Parkplätzen für bis zu 150 Lastwagen. Dafür besteht schon lange dringender Bedarf an der Autobahn, allein schon für die Fahrer, damit sie die vorgeschriebenen Lenkzeiten einhalten können. „Ein Lkw sucht heute im Schnitt eine halbe Stunde nach einem Parkplatz“, sagt Investor Johannes Witt, „so sparen wir viel Kohlendioxid ein.“ Er vertritt die Gesellschaft Euro Rastpark, die inzwischen 18 Autohöfe in Deutschland betreibt.

Hinzu kommen ein Drei-Sterne-Hotel, verschiedene Gastronomiebetriebe und eine Tankstelle mit zunächst 25 Schnellladesäulen für Elektrofahrzeuge. Für den immensen Stromverbrauch wird es einen separaten Anschluss geben. „In Hammoor werden deshalb die Lichter nicht ausgehen“, sagt Witt. Auch die Wasserversorgung erfolgt über einen separaten Anschluss.

Später sollen auch Ladesäulen für Elektro-Lkw hinzukommen. Zapfsäulen soll es auch für LNG-Flüssiggas geben, längerfristig ist auch der Einsatz von Biogas und Wasserstoff vorgesehen. Die gesamte Anlage wird zur Sicherheit videoüberwacht. Für Kühlfahrzeuge wird es einen Stromanschluss geben, damit die Motoren nachts nicht laufen müssen.

Aus den meisten der verpachteten Betriebe werde auch Gewerbesteuer nach Hammoor fließen, so Witt. Den Betrieb übernähmen mittelständische Pächter mit langfristigen Verträgen, der Autohof selbst bleibe im Besitz des Unternehmens.

Gebäudeansichten

Parallel mit dem Bau des Autohofs wird auch die Landesstraße 90 saniert, über die der Autohof angebunden wird. Für die Kreuzung wird ein Kreisverkehr angelegt. Die Straße soll auch einen Radweg erhalten. Knapp drei Hektar Ausgleichsflächen für das Projekt Autohof werden in Klein Wesenberg und in Wardersee (Kreis Segeberg) angelegt. Der Knick im Süden des Geländes bleibt mit einem Schutzstreifen, im Norden wird ein neuer Knick angelegt.

Der Baubeginn wird voraussichtlich Ende dieses Jahres starten. „Für den Autohof werden wir einen Generalunternehmer suchen“, kündigt Witt an. Der Auftrag soll bundesweit ausgeschrieben werden. Das Unternehmen rechnet mit einer Bauzeit von anderthalb Jahren.

 

1 Kommentar

  1. An 16 m hohe Gebäude und Tankanlagen muss man sich gewöhnen! Die Nutzung durch schwere LKW erfordert extreme Bodenverdichtungen zu Lasten einer Zuführung von Niederschlagswasser zum Grundwasser. Werden denn entsprechende Photovoltaikanlagen auf den Parkplätzen erstellt, die nach dem Energiewendegesetz ab 1.1.2023 vorzusehen sind? Die behauptete Einsparung von Kohlendioxid wiegt die Zunahme von neuen Verkehrsströmen bei weitem nicht auf. Ausgleichsflächen außerhalb des Landkreises / der Region nützen anderen und nicht den Bewohnern*innen hier vor Ort. Wo bleiben die Bäume im Bereich des geplanten Kreisverkehrs? Eine Verkehrswende sieht wahrlich anders aus! Oder ist das der Anfang für weitergehende, massive Gewerbegebiete in unmittelbarer Nähe?

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