Bargteheide – Nach vielen Jahren Planung soll der Umbau des Kleinen Theaters in Bargteheide jetzt beginnen. Ziel ist es, den Kulturtempel barrierefrei umzugestalten. Das soll jetzt durch eine Art Wintergarten auf dem Theaterhof geschehen. Besucher können dann den Saal und das Restaurant durch den Neubau ohne Treppenstufen erreichen.
„Das Thema Barrierefreiheit beschäftigt uns seit den Neunzigerjahren des vorigen Jahrhunderts“, sagt Olaf Nehls vom Theaterverein. Ein Problem war ein Baum auf dem Theaterhof, der im Bebauungsplan geschützt war. Dann stellte ein Gutachter fest, dass der Baum krank und nicht zu retten war. Der Bauhof beseitigte ihn und damit war der Weg für die aktuelle Planung frei.
Der Theaterverein übernimmt die Koordination des Projekts in eigener Regie. Dafür wurde der Architekt Günter Haase gewonnen, der gestern seinen Entwurf vorstellte. Danach wird ein fast halbrunder Bau das bisherige Foyer mit dem Theatersaal verbinden. Der erhält dafür einen neuen Eingang. Auch die bisherige Außentreppe zum Technik- und Vorführraum wird in den Bau integriert und damit vor dem Wetter geschützt.
Im Neubau soll auch eine behindertengerechte Toilette Platz finden. Ein Hub-Lift im hinteren Bereich soll auch den Künstlern einen barrierefreien Zugang zu Bühne und Garderoben ermöglichen. Geprüft wird noch, ob auf dem Dach des Gebäudes aus den 1960er Jahren Photovoltaik installiert werden kann.
Haases Entwurf fand bei den politischen Fraktionen einhellige Zustimmung. In der vergangenen Woche unterzeichneten Bürgermeisterin Birte Kruse-Gobrecht und der Vereinsvorsitzende Günter Russ einen entsprechenden Vertrag. Danach gibt die Stadt einen Zuschuss von 500 000 Euro für das Projekt, der bereits im Haushalt verankert ist. Eine weitere halbe Million erhofft sich der Theaterverein aus dem Landesfonds für Barrierefreiheit. Die Gesamtkosten werden auf 1,2 Millionen geschätzt. 100 000 können wir aus Spenden und Mitgliedsbeiträgen aufbringen“, sagt Rainer Wiegard, der im Verein für die Finanzen zuständig ist. Der Rest soll von einer Stiftung kommen.
Das Projekt soll nach kommunalem Baurecht ausgeschrieben werden. Baubeginn könnte im kommenden Juli sein. „Eine Woche nach den Sommerferien im kommenden Jahr wollen wir fertig sein“, hofft Wiegard. Der Verein kann das Projekt als Bauherr wesentlich schneller vorantreiben als es die Verwaltung könnte. Der Bau soll dann ins Eigentum der Stadt übergehen.