Bargteheide – Die so genannte „Villa Wacker“ beschäftigt erneut die Bargteheider Kommunalpolitik. Auf der Tagesordnung des Hauptausschusses steht jetzt ein Architektenwettbewerb für die Neugestaltung des Areals mit dem „Krähenwald. Die Grünen sowie die Initiativen „Basta“ und Bargteheide Zero kritisieren dieses Vorgehen als verfrüht. „Denn eine Zustandsanalyse des Gebäudes liegt noch nicht vor“, so die Grünenfraktionsvorsitzende Dr. Ruth Kastner. Auch ein Grünachsenplan existiere noch nicht, ebenso keine Umweltverträglichkeitsprüfung.
Ein Architektenwettbewerb mache erst Sinn, wenn als Grundlage die Ergebnisse vorlägen. „Unsere Sorge ist, dass jetzt in einem Hau-Ruck-Verfahren die Villa abgerissen wird und die Bäume entfernt werden“, sagt sie. Die Stadtvertretung hatte sich einstimmig für eine Untersuchung ausgesprochen, ob die Villa erhaltenswert sei. Zuvor wurde sie als „abgängig“ eingestuft und die Gebäudeunterhaltung auf minimalstem Standard gehalten.
„Zumindest müssen zunächst die Fakten auf dem Tisch liegen und unvoreingenommen geklärt werden“, sagt Tom Mac Arthur von Bargteheide Zero. Sonst bestehe sogar die Gefahr, dass das Gebiet aus der Städtebauförderung rausfliege. Nach Aussage von Fachleuten sei das im Jahr 1934 errichtete Gebäude erhaltenswürdig. Eine Überprüfung sei sinnvoll, bevor Geld für den Wettbewerb verschleudert werde.
Die Stadt hatte das ein Hektar große Grundstück vor zehn Jahren gekauft. Hier sollten drei Wohnkomplexe entstehen, vor dem Bahnlärm geschützt durch ein mehrstöckiges Parkhaus. Dagegen regte sich Widerstand, die Bürgerinitiative „Basta“ sammelte über 1000 Unterschriften für den Erhalt vom Park mit über 70 alten Buchen und dem Wohnhaus. Der Bebauungsplan liegt seitdem auf Eis.
In zwei Stadtdialogen und der Lenkungsgruppe Städtebauförderung seien viele Vorschläge für das Gelände erarbeitet worden, so Kastner: „Viele äußerten den Wunsch, es als Ort der Begegnung für Gemeinwohlzwecke zu nutzen.“ Elke Stachmann von Bargteheide Zero weist auf die Bedeutung als Frischluftschneise für die Stadt hin. Auch der Denkmalschutz prüft noch, ob die Villa unter Schutz gestellt werden sollte.
Die Grünen wollen jetzt im Hauptausschuss eine Aussetzung des Architektenwettbewerbs beantragen, bis die Prüfungsergebnisse vorliegen. Der Ausschuss für Planung und Verkehr hatte seinerzeit einstimmig eine Bauzustandsanalyse befürwortet. Zunächst müsse auch ein Teillandschaftsplan für die städtischen Grünzüge vorliegen. Die Sitzung beginnt am Donnerstag, 24. Februar um 18.30 Uhr im Ratssaal.