Barsbüttel im Bild

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 Erinnern Sie sich noch an die Jubiläen der früheren Dörfer der heutigen Großgemeinde Barsbüttel? Die langen Schlangen von Treckern mit Anhängern, die ihre Ernte zur Warengenossenschaft der heutigen Raiffeisenbank Südstormarn  an den ehemaligen Kreisbahnhof Stellau brachten? Oder an die Demonstrationen zur Verkehrsberuhigung in Stemwarde?

700-Jahr-Feier Willinghusen: Festwiese: Festwagen des Gesangsvereins „Harmonie“ mit Girlanden: darauf vier junge Frauen in Festkleidung: rechts Pferdegespann: davor Mädchen: hinten links weiterer Festwagen: im Hintergrund Häuser und Bäume. Fotos: Kreisarchiv

Nein?!Wer jetzt neugierig geworden ist, sollte sich den 23. Februar 2017 vormerken. Das Kreisarchiv Stormarn zeigt mit seinem Kooperationspartner, der Gemeinde Barsbüttel, um 19 Uhr im Bürgerhaus, Soltausredder 20, den Bildvortrag „150 Jahre Kreis Stormarn – Barsbüttel im Bild“. Die Historikerin Barbara Günther wird Sie auf eine kurzweilige und informative Bilderreise durch die Vergangenheit Ihrer Gemeinde mitnehmen. Der Eintritt ist frei.

Barsbüttel: Wohnungsbau: Hauptstraße mit Kopfsteinpflaster: dahinter drei Wohnblocks des Bauprojekts „Thorkoppel“ nach Fertigstellung und im Rohbau: davor Bauschild der Interwohnbau und Baumaterial: am Straßenrand Frauen mit Kinderwagen und Kindern: rechts Tanne

Zum Kreisjubiläum gibt das Kreisarchiv Stormarn mit der Vortragsreihe „150 Jahre Kreis Stormarn – 15 Orte im Bild“ vom 10. Januar bis 28. Februar 2017 Einblick in seine umfangreichen Bildsammlungen. Tausende Fotos, Dias, Luftbilder und Ansichtskarten bilden das visuelle Gedächtnis des Kreises – eine wahre Fundgrube, die bislang nur in Teilen erschlossen ist. Viele Abbildungen stammen aus Nachlässen regionaler Fotojournalisten, sind Hinterlassenschaften begeisterter Hobbyfotografen oder wurden von Behördenmitarbeitern zu verschiedensten Anlässen aufgenommen.

Barsbüttel: Bürgerinitiative Stemwarde: Demonstration gegen Durchgangsverkehr und für ein Tempolimit, 1993

Von etwa 1900 bis in das 21. Jahrhundert reicht die Zeitspanne des Vortrages. Dabei werfen die teilweise noch nie gezeigten Bilder Schlaglichter auf die Entwicklung der vier Ursprungsgemeinden Barsbüttel, Stellau, Stemwarde und Willinghusen. So wurde 1952 das 700-jährige Jubiläum  von Willinghusen mit einem großen Umzug und Volksfest gefeiert. Heute kaum noch vorstellbar prägte die Landwirtschaft alle vier Dörfer im Hamburger Randgebiet über eine lange Zeit – auch mit Bauernhäusern und Gehöften. Die Bilder entführen die Betrachter auch in eine heute manchmal fremd erscheinende Vergangenheit. Auf alten Postkarten werden die großbürgerlichen Sitze mit ihren Gartenanlagen wie die Villa Frieda wieder zum Leben erweckt oder die Zeit als NS-Gauführerschule des ehemaligen Gutes Lunugala beleuchtet.

Doch auch die zunehmende Verstädterung Barsbüttels ab den 1950er Jahren mit Wohnungsbau z.B. des Bauprojektes Thorkoppel, mit Ansiedlung von Gewerbe, Ausbau der Schulen, Verkehrswege und Infrastruktur finden sich ebenso in Abbildungen wieder wie der Bau des neuen Schwimmbades oder die Übungen der Feuerwehren. 1975 wurde das Rathaus für die neue Großgemeinde Barsbüttel feierlich mit dem Läuten der neuen Sitzungsglocke für die Gemeindevertreterversammlung eingeweiht, nachdem man vorher bereits monatelang den Bau an der Hauptstraße verfolgen konnte. Später diente das Rathaus mit seinen Räumlichkeiten sogar als Filmkulisse.

Das Wachsen der Großgemeinde ging jedoch nicht immer problemlos vonstatten. Die Verfüllung von aufgelassenen Kiesgruben mit Hausmüll und Industrieabfällen hatte weitreichende Folgen. So war die Wohnsiedlung auf der Deponie 78 mit den gesundheitlichen Auswirkungen für die Bewohner jahrelang in den überregionalen Schlagzeilen. Die vielen innerörtlichen Unfälle, teilweise mit Todesfolgen, führten zu Demonstrationen  auf der Dorfstraße im Ortsteil Stemwarde.

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