Pressemitteilung des Autonomen Jugendhauses in Bargteheide
Seit Freitag dem 18.12. stand ein weißer Mercedes Sprinter mit Stralsunder Kennzeichen in direkter Nähe des Autonomen Jugendhauses in Bargteheide.
Den aktiven kam der Wagen nach kurzer Zeit komisch vor, sodass am Samstag erste Nachforschungen angestellt wurden. Beim genaueren Betrachten des Autos fiel auf, dass sich mehrere versteckte Kameras, auch auf das AJH gerichtete, im und auf dem Auto befanden, unter anderem auch in einer präparierten Thermoskanne.
Die Jugendlichen waren durch die Beobachtungen schnell beunruhigt.
Auf den Nummernschildhaltern war die Telefonnummer eines Norderstedter Veranstaltungsservices. Nach mehreren Telefonaten stellte sich heraus, dass die Firma bereits seit mehreren Jahren nicht mehr im Besitz dieses Autos ist.
Einer der Vorsitzenden des AJHs erhielt auch bei der örtlichen Polizei auf Nachfrage nur die Antwort, dass sich drum gekümmert werden würde, später auch die Antwort, dass alles seine Richtigkeit habe.
Nach dem der Wagen am Montag immer noch am selben Ort stand und zeitweise die Türen offen standen, lässt sich vermuten, dass zwischenzeitlich auch Leute in dem Wagen waren.
Wegen dieser Situation wurde für Dienstag den 22.12. um 13 Uhr ein Sonderplenum der AJH Mitglieder veranlasst.
Kurz vor 13 Uhr wurde der Sprinter jedoch von einer Person abgeholt, die behauptete den Wagen zu der besagten Firma zurück zu fahren. Dies war nachweislich nicht der Fall und auch auf Nachfragen der Jugendlichen bezüglich des Fahrzeuges und der Kameras wurde merkwürdig reagiert.
Der Fahrer wurde mit dem Vorhandensein der Kameras konfrontiert, stritt das Vorhandensein auch nicht ab, ignorierte jedoch weitere Nachfragen und fuhr weg.
Nach einem weiteren Gespräch mit dem Chef der Veranstaltungsfirma, der uns nochmals bestätigte, dass dieses Fahrzeug vor Jahren verkauft wurde, erinnerte sich dieser, dass sich vor circa zwei Jahren wegen einem ähnlichen Vorfalls schon einmal bei der Firma gemeldet wurde.
Diese Ungereimtheiten legen den Schluss nahe, dass das Autonome Jugendhaus unter Beobachtung steht. Besorgniserregend ist, dass dies ohne vorherige Gesprächsversuche passierte und auch die örtliche Politik davon nichts wusste. Über mögliche Gründe der mutmaßlichen Überwachung lässt sich nur rätseln.
Die Jugendlichen im AJH fühlen sich dadurch massiv in ihrer Privatsphäre und ihrer individuellen Freiheit eingeschränkt.