Zwei Säulen sind sich einig

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Bargteheide – Kinobetreiber Hans-Peter Jansen ist sauer. Über die „Animositäten einiger Herren“. Solche Schlagzeilen wie „Zoff ums Kleine Theater“ nerven ihn. „Das ist geschäftsschädigend.“ Er führe einen Gewerbebetrieb, genau wie das Team vom Restaurant „Papillon“. Die Laienspieler des Verschönerungsvereins und der Kulturring seien hingegen nur Gäste im Haus. Sie hätten im Gegensatz zu ihm keinen Vertrag mit der Stadt. Gleichwohl habe er sie stes nach Kräften unterstützt.

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„Seit zehn Jahren investieren wir beträchtliche Eigenmittel, um das Theater optisch aufzuwerten“, sagt Jansen. Jetzt habe sich auch die Stadt dazu entschieden, die Situation zu verbessern. In der Sommerpause wird das Theater barrierefrei umgebaut und ein Kassenhaus entsteht. Pläne für einen zweiten Eingang direkt in den Saal sind vorerst aufgeschoben. Aber der Parkplatz wird gepflastert, die Sanitäranlagen auch für Menschen mit Behinderung erneuert, und das Gebäude erhält einen neuen Außenanstrich. Das hat der zuständige Ausschuss jetzt beschlossen.

Über das neue Kassensystem kann online reserviert und gebucht werden. „Auch die Drittveranstalter können das nutzen“, bietet Jansen an. Für ihn seien die Termine des Kulturrings, VVB und von KM nur Gastspiele. „Das hat mit dem Haus nichts zu tun.“ Seit zehn Jahren hätten die sich um das Theater nicht geschert und nur kritisiert. Jetzt möchte er keine weiteren Negativmeldungen mehr hören.

Bisher gab es drei Säulen, das Cinema Paradiso, Papillon und das KM Kulturmanagement. Letztere bricht jetzt weg, der Vertrag mit KM läuft Ende Juni aus. Was mit dieser dritten Säule geschehen soll, ist bisher nicht bekannt. „Mit mir hat noch niemand darüber geredet“, bedauert Jansen. Seit einem halben Jahr wird über die Zukunft des Kleinen Theaters diskutiert.

Die Idee eines Trägervereins gefällt ihm nicht besonders, die bisher von der Stadt feavorisiert wird. „Wenn ich Mitglied oder im Beirat wäre, dann müsste ich ja mit mir selbst diskutieren.“ Zwei Pächter sind ab Juli noch vorhanden, ihr Vertrag läuft Ende des Jahres aus. Gastronomie und Kino wollen weitermachen und das für weitere 15 Jahre besiegeln.

Nach jetzigem Stand soll der Trägerverein zunächst befristet als neue dritte Säule einsteigen. Und über die Terminvergabe entscheiden. „Wie soll das gehen?“, fragt Jansen, „der Verein hat kein Budget.“ Städtische Aufgaben sollten verschoben werden. Die Miete und die Betriebskosten müssten aber wie bisher mitfinanziert werden. Bisher sei der Verein noch nicht einmal gegründet. Der müsse gemeinnützig konstituiert sein.

Jansen wäre bereit, die betriebswirtschaftliche Leitung des Hauses zu übernehmen. Die Theaterschule könne ihr künstlerisches Profil dann weiterhin eigenverantwortlich gestalten. „Die Theaterschule ist das wichtigste Standbein des Theaters“, sagt Jansen, „da mische ich mich inhaltlich nicht ein.“ Das Kulturprogramm mit Kabaretts wie bisher von KM könne er auch selbst gestalten.

Das habe er dem Exbürgermeister angeboten. „Er hat wohlwollend zugehört, aber es gab keine Reaktion.“ Die Theaterschule sei wichtigste Institution im Haus und für die Stadt, die sich gern als Kulturmetropole Stormarns präsentiere. „Wenn das kaputt geht, ist es nicht zu reparieren.“

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