Land startet Förderprogramm für neue Ladesäulen in Städten und Gemeinden
KIEL. Schleswig-Holstein will den Ausbau der Ladesäuleninfrastruktur für Elektroautos im Land voranbringen. Dafür unterstützen das Energiewendeministerium und die gemeinnützige Gesellschaft für Energie und Klimaschutz (EKSH) Kommunen mit einem neuen Zuschussprogramm von bis zu 250 000 Euro.
„E-Mobilität ist einer der Schlüssel für die notwendige Verkehrswende. Sie kann nur dann erfolgreich sein, wenn sie mit der nötigen Infrastruktur einhergeht. Deshalb muss auch neben der beabsichtigen Förderung von Elektroautos durch die Bundesregierung der Ladesäulenausbau im eigenen Land vorangetrieben werden“, sagte Minister Dr. Robert Habeck heute (17. Mai) bei der Bekanntgabe des Programms. Das Interesse an der Elektromobilität sei auch in Schleswig-Holstein groß. Die noch lückenhafte Ladesäuleninfrastruktur sei der Hauptgrund für eine noch zu geringe Nachfrage nach E-Autos. Das Programm könne hierfür einen wichtigen Impuls geben.
Das Programm sieht einen Investitionszuschuss von 5.000 Euro pro Ladesäule vor, das entspricht etwa der Hälfte der Kosten. Antragsberechtigt sind Städte und Gemeinden, die entweder zu den in einer Studie herausgearbeiteten Makrostandorten für Ladesäulen gehören oder die ein eigenes Konzept zur Errichtung von Ladesäulen vorweisen können.
Das Förderprogramm wurde auch deshalb jetzt möglich, weil kürzlich eine Ladesäulenverordnung auf Bundesebene in Kraft getreten ist, die den öffentlichen Raum festlegt und den Standard für Stecker definiert. Damit wird eine effiziente Ladesäuleninfrastruktur ermöglicht.
Anträge können ab Anfang. Juni 2016 bei der EKSH in Kiel gestellt werden. Für eine Förderung kommen Ladesäulen mit mindestens 22 Kilowatt Ladeleistung in Frage, die öffentlich zugänglich sind und diskriminierungsfrei genutzt werden können.
„Die Förderung nachhaltiger Mobilität ist ein aktueller Aufgabenschwerpunkt der EKSH. Deshalb unterstützen wir die Aktion gern als Programmpartner“, sagte EKSH-Geschäftsführer Stefan Sievers. Die Gesellschaft wird das Programm abwickeln und evaluieren. „Hier können wir unsere Erfahrungen aus anderen EKSH-Programmen nutzen. Wir erhalten von den Kommunen Daten über die Nutzung der Ladesäulen, fassen diese zusammen, bewerten sie und veröffentlichen die Ergebnisse. Wir rechnen mit wertvollen Hinweisen zur Technik, zu Wirtschaftlichkeit und Abrechnungssystemen. Davon profitieren künftige Investoren.“
Das Innovationszentrum für Mobilität und gesellschaftlichen Wandel (InnoZ), Berlin, hat im Herbst 2015 die Studie „Elektromobilität in Schleswig-Holstein: Nachfragepotenziale und Realisierungsoptionen“ herausgegeben, in der 100 Makrostandorte mit dem größten Potenzial zur Errichtung von Ladeinfrastruktur in Schleswig-Holstein ermittelt wurden. Neben den kreisfreien Städten befinden sich die meisten Orte im Hamburger Rand.
Die Studie kann auf der Website des Energiewendeministeriums nachgelesen werden: