Ausgleichsflächen und Knicks in und für Bargteheide

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 Städtisches Wachstum in Bargteheide bringt Chancen und zugleich auch Verpflichtungen mit sich. Unstrittig ist, dass städtische Infrastrukturen bei einem Bevölkerungszuwachs mitwachsen müssen. Bei einem solchen Wachstum kommt es immer wieder auch zu Beeinträchtigungen von Natur und Landschaften.

Angesichts von wiederkehrenden Perioden der Sommerhitze- und Starkregenperioden bekommen wir immer wieder vorgeführt, wie wichtig Schatten von Bäumen oder auch Versickerungen in freien Landschaften sind. Es kommt auf die richtige Mischung zwischen baulich notwendigen und sinnvollen Maßnahmen und dem Erhalt von Natur und Landschaften an. Bilder von Überschwemmungen aus anderen Städten, welche teilweise im Flachland liegen, haben uns vor Augen geführt, wohin eine Missachtung von einem sinnvollen Ausgleich zugunsten von einer ständig bevorzugten Bautätigkeit geführt hat.

Michael Schröer.klein

Ein nicht vermeidbarer Eingriff, wie er durch die Ausweisung von Baugebieten im Rahmen der Bauleitplanung, durch den Straßen- oder Leitungsbau oder durch viele sonstige Vorhaben entsteht, macht einen Ausgleich erforderlich. Dieses ist per Gesetz geregelt. Dementsprechend müssen auf anderen Flächen landschaftspflegerische und der Natur dienliche Maßnahmen durchgeführt werden, um die ökologische Qualität dieser Flächen deutlich zu steigern. Die somit ökologisch höherwertigen Flächen sollen die Eingriffe in Natur und Landschaft „ausgleichen“ und sind dauerhaft zu sichern und zu erhalten. Die Stadt muss dementsprechend gleichzeitig mit dem jeweiligen Vorhaben für entsprechende Ausgleichs- oder Ersatzmaßnahmen Sorge tragen. Erforderlich ist die Zuordnung des entsprechend geplanten und festgelegten Ausgleichs eines Eingriffs durch Festsetzungen im Bebauungsplan, Genehmigungen oder sonstige öffentlich-rechtliche Gestattungen. Die rechtliche Sicherung der Ausgleichsfläche kann durch Eigentum der Stadt und durch Grunddienstbarkeit erfolgen. Da dieser Ausgleich im Bereich von Knicks in der näheren Umgebung von Bargteheide schon heute nicht mehr möglich ist, findet ein Knickausgleich für Bargteheide unter anderem auch im Rülauer Holz bei Schwarzenbek, in Escheburg in der Nähe von Geestacht und in Schmalfeld im Kreis Segeberg statt. Diese räumliche Entfernung von Bargteheide ist notwendig, da in und um Bargteheide es nicht mehr möglich zu sein scheint, bezahlbaren Knickausgleich zu schaffen. Es fällt schwer hier eine direkte Nachhaltigkeit für die Stadt Bargteheide zu erkennen. Auch erscheint mancher Eingriff in die Bargteheider Naturlandschaft aus unserer Sicht vermeidbar oder zumindest im Umfang überdimensioniert.

Mit großer Sorgen verfolgen wir auch wiederkehrende Gedankenspiele, bereits bestehende und festgeschriebene Ausgleichsflächen in Bargteheide zu bebauen. Wir, die Grüne Bargteheide, haben hier bislang Widerstand geleistet und werden dieses weiterhin tun. Wir werden uns auch in Zeiten des Wachstums von Bargteheide weiter für ein ausgewogenes Verhältnis von baulichen Notwendigkeiten und dem Schutz von Natur und Landschaften einsetzen – im Sinne eines gerechten und notwendigen Ausgleichs.

 

Michael Schröer

1 Kommentar

  1. Vielen Dank für Ihren unermüdlich Einsatz, Herr Schröer!
    Tatsächlich steuert Bargteheide auf eine lückenlose Bebauung zu – Ausgleichsflächen werden weit weg für kleines Geld geschaffen, bestehende A-Flächen einfach überbaut.
    Da lässt sich die SPD Fraktion auch schon mal von einem Architekten hübsche Zeichnungen vorlegen, wie er denn musikerviertelseitig das Bahnhofsumfeld umgestalten würde und die Anwohner reiben sich die Augen: Findet man dort auf ihrer Ausgleichsfläche eine Parkpalette. EIN Parkhaus reicht ja nicht aus… Da wird von Achsen geredet und schönen gestalteten Parkhäusern etc.
    Gute Leute: Da gibt es grüne Achse, erhaltenswerter Baumbestand, viele Wege, die zum Spazieren einladen, Radfahrer, Jogger und Hundbesitzer, die dort schon lange ihre Runden drehen.
    Aus „Stormarns lebendiger Stadt“ wird langsam eine unansehnliche, zubetonierte Stadt, die weder lebendig noch freundlich wirken wird. Jede noch so kleine Baulücke wird geschlossen, Ausgleichsflächen überbaut, Grünflächen verschwinden, großflächiger Baumbestand abgeholzt.
    Das eigene Klimaschutzkonzept wird momentan ad ab­sur­dum geführt. Papier ist geduldig oder: Was interessiert mich mein Geschwätz von gestern.

    In Bargteheide werden zur Zeit Investoren hofiert, B-Pläne durchweg im vereinfachten Verfahren durchgewunken und in den Ausschüssen wird anscheinend nach Gutsherrenart über das äußere Erscheinungsbild der Stadt entschieden.
    Bürger mit kritischen Nachfragen werden als störend empfunden.

    Wählerauftrag sieht für mich anders aus. Es wird Zeit, dass bei der nächsten Komunalwahl in zwei Jahren die BürgerInnen Bargteheides ihre Kreuze so setzen, dass Ihre Interessen und Wünsche tatsächlich umgesetzt werden. BargteheiderInnen wacht auf: Jedes Viertel, jede Ecke von Bargteheide kann es treffen. Heute Voßkuhlenweg, Am Bornberg und Wackersches Gründstück und morgen direkt vor der eigenen Haustür. Bargteheide muss lebendig bleiben!

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