Erster Spatenstich für Seekabel nach Norwegen

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Energiewendeminister Habeck: „Der Netzausbau kommt in Schleswig-Holstein zügig voran.“

WILSTER. Mit dem ersten Spatenstich in Schleswig-Holstein für den Bau des Seekabels NordLink ist ein weiterer Meilenstein für die Energiewende erreicht. „Mit NordLink wird die Energiewende europäisch. Die norddeutschen Windgebiete werden mit den norwegischen Wasserspeichern verbunden. Ziel ist, in der Zukunft allein durch Erneuerbare Energien Netzstabilität herstellen und Lastmanagement betreiben zu können“, sagte Schleswig-Holsteins Energiewendeminister Robert Habeck heute (16. September 2016) in Wilster.

Robert Habeck
Robert Habeck

NordLink sei trotz anspruchsvoller Terminsetzungen, schwieriger Planungsaufgaben und zahlreicher Konfliktpunkte letztendlich aufgrund des guten Zusammenspiels aller Akteure zügig und gut geplant worden. „Das Seekabel führt allerdings durch den Nationalpark Wattenmeer. Hier konnten wir aber Lösungen finden, die den Eingriff in das sensible Umfeld vertretbar machen, die ökologischen Belange sind bei der Planung berücksichtigt“, sagte Habeck.

NordLink sei ein Beleg dafür, dass der Netzausbau in Schleswig-Holstein gut vorankomme. „Schleswig-Holsteins Netze haben für die Energiewende im Land und in der Republik eine entscheidende Bedeutung. Die Landesregierung hat dem Ausbau daher von vornherein hohe Priorität beigemessen, weil der Ausbau schnell gehen, aber gut geplant sein muss. Denn er ist ohne Zweifel ein Eingriff in die Umwelt. Deshalb haben wir Dialogverfahren geführt, Akteure eng eingebunden und für Konflikte früh Lösungen gefunden. Inzwischen ist von den gut 590 Kilometern an neuen Höchstspannungsleitungen nahezu die Hälfte in Bauvorbereitung, ein Teil davon ist schon gebaut. Für die weiteren Strecken sind die Genehmigungsprozesse weit fortgeschritten. Damit sind wir extrem gut davor.“

Hintergrund

In Schleswig-Holstein sind gesetzlich neue Höchstspannungsleitungen mit einer Gesamtlänge von 590 Kilometer vorgesehen. Dazu gehören drei große Leitungsprojekte an Land, für deren Genehmigung das Land Schleswig-Holstein zuständig ist. Die Mittelachse von Hamburg über Audorf nach Dänemark ist circa 150 Kilometer lang, etwa die Hälfte ist bereits gebaut oder im Bau. Auch bei der Weiterführung der Mittelachse Richtung Süden, der Höchstspannungsleitung HH-Nord-Dollern, sind auf dem Streckenabschnitt in Schleswig-Holstein 30 km gebaut und 15 km in Bauvorbereitung. Bei der Westküstenleitung – etwa 120 Kilometer bis nach Niebüll – sind die ersten beiden Abschnitte von Brunsbüttel bis Süderdonn und von Süderdonn bis Heide genehmigt, der erste Abschnitt befindet sich in Bau, der dritte und der vierte Abschnitt sind im Planfeststellungsverfahren und sollen 2017 genehmigt werden. Für die Ostküstenleitung ist das Bürgerdialogverfahren seitens des Ministeriums abgeschlossen; der Staffelstab ist zum zuständigen Netzbetreiber TenneT übergegangen.

Die internationale Seekabelverbindung NordLink in der Zuständigkeit des Landes Schleswig-Holstein, für die heute der Spatenstich erfolgte, hat eine Länge von 118 km (bis zur Grenze Küstenmeer).

Hinzu kommt, dass in Schleswig-Holstein bereits drei Leitungen zu den Offshore-Windparks mit einer Gesamtlänge von 465 Kilometer gebaut wurden.

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